

Ist die Baugenehmigung erteilt, kann der Bau beginnen. Zunächst wird dabei der Rohbau erstellt. Was konkret dazu gehört, hängt in den Einzelheiten vom jeweiligen Bauunternehmen ab. Hier erfahren Sie, was zu den Rohbaukosten gehört, wie Sie dabei sparen können und welche Möglichkeiten Sie haben, die Kosten für den Rohbau in Punkto Material oder Eigenleistung zu reduzieren.
Wie hoch die Kosten für einen Rohbau liegen, hängt von den verwendeten Materialien und einigen anderen Faktoren ab. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus müssen Sie mit etwa 500 bis 800 Euro pro Quadratmeter rechnen. Das sind bei einer Fläche von 150 Quadratmetern für ein Wohnhaus zwischen 75.000 und 120.000 Euro. Die folgende Liste zeigt, mit welcher Größenordnung Sie rechnen müssen:
Verlegung der Kanalrohre | ca. 3.000 Euro |
Einrichtung der Baustelle | ca. zwei Prozent der Rohbau Kosten |
Fundament | zwischen 70 und 100 Euro pro Quadratmeter |
Wände | zwischen 100 und 150 Euro pro Quadratmeter |
Decken | zwischen 120 und 150 Euro pro Quadratmeter |
Fassade | zwischen 120 und 150 Euro pro Quadratmeter |
Treppe | zwischen 400 und 800 Euro pro Quadratmeter |
Schornstein | zwischen 3.500 und 4.500 Euro |
Dachstuhl | ca. 30.000 Euro |
Die Kosten für den Rohbau betragen in der Regel knapp die Hälfte der Baukosten. Damit sind sie einer der größten Anteile. Möglich ist es, diese mit einem Pauschalbetrag zu limitieren. Allerdings sollten Sie nicht zu sehr sparen: Werden Arbeiten nur mangelhaft ausgeführt, rächt sich das in späteren Jahren. Hier kommt es auf echte Präzision in der Ausführung an. Jeder einzelne Aspekt und Arbeitsschritt ist wesentlich, wenn das Haus später einwandfrei stehen soll. Trotzdem können Sie Kosten sparen, nicht zuletzt, indem Sie selbst tätig werden.
Weil sich die Kosten für den Rohbau zu gut 40 Prozent aus den Materialkosten und zu 60 Prozent aus den Handwerkerleistungen zusammensetzen, ist hier die Möglichkeit zu sparen relativ groß. Je mehr Sie selbst tätig werden können, desto mehr können Sie auch sparen. Allerdings hat auch das seinen Preis: Damit verlängert sich in der Regel die Bauzeit. Und selbstverständlich kommt es auch auf die entsprechende Sachkenntnis an.
Wenn Sie sich in der Baumaterie auskennen, können Sie vielleicht das eine oder andere Schnäppchen beim Material nutzen. Doch ohne fachmännische Beratung sollten Sie die geplanten Materialien nicht austauschen, selbst dann nicht, wenn diese vermeintlich teuer sind. Reicht die Qualität nicht aus, kann das zu teuren Mängeln führen. Oft haben die teuer erscheinenden Materialien bestimmte Eigenschaften, die ihre höheren Kosten in kürzerer Zeit wieder einspielen, wie das beispielsweise bei Dämmmaterialien und den Einsparungen für Heizenergie der Fall ist.
Sie können zwar Zimmerer- oder Maurerarbeiten als Eigenleistungen im Rohbau selbst übernehmen, doch ganz ohne Fachleute geht der Hausbau nicht vonstatten. Sie brauchen entweder einen Architekten oder einen Generalunternehmer an Ihrer Seite, allein für die Planung und notwendige Genehmigung. Wenn Sie selbst Hand anlegen wollen, wird das in der Regel auch von der Bank honoriert. Diese rechnen dann rund 15 Prozent der gesamten Kreditsumme als Eigenleistung, so dass Sie bis zu 25.000 Euro sparen können. Allerdings verlängert sich durch Eigenleistungen in der Regel die Bauzeit.
Je einfacher Sie Ihr Haus planen und bauen, um so kostengünstiger wird es für Sie. Ist dagegen der Keller mit mehreren Räumen und damit Wänden geplant, oder soll das Dach etwas individueller ausfallen, steigen auch die Rohbaukosten. Jeder Sonderwunsch kostet bares Geld. Daher sollten Sie genau abwägen, ob Ihnen diese Wünsche wichtig sind und ob Sie den damit verbundenen finanziellen Aufwand stemmen wollen.
Eine Baustelle ist gefährlich. Es können Unfälle passieren, aber auch Unwetter können den Rohbau beschädigen. Da Sie als Bauherr persönlich haften, sollten Sie die notwendigen Versicherungen abschließen: