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Rohbau-Kosten im Überblick
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Ist die Baugenehmigung erteilt, kann der Hausbau beginnen. Zunächst wird dabei der Rohbau erstellt. Was konkret hierbei geleistet wird, hängt in den Einzelheiten vom jeweiligen Bauunternehmen und Ihrem Bauvertrag ab.
Hier erfahren Sie, was generell zu den Rohbau-Kosten gehört, wie Sie dabei sparen können und welche Möglichkeiten Sie haben, die Kosten für den Rohbau in Punkto Material oder Eigenleistung zu reduzieren.
Als Rohbau bezeichnet man die äußere Gebäudehülle eines Neubaus. Während der Rohbau eines Massivhauses mehrere Monate in Anspruch nehmen kann und witterungsbedingten Einflüssen ausgesetzt ist, steht die wetterfeste Außenhülle eines Fertighauses innerhalb weniger Tage.
Sind diese Schritte erfolgt, gilt der Rohbau an sich als fertiggestellt und wird im Rahmen einer ersten Bauabnahme noch vor dem Richtfest überprüft. Dachlattung, -dämmung und Eindeckung sowie die Fassade, Fenster, Außentüren und oft auch Treppen werden dem sogenannten erweiterten Rohbau zugerechnet.
Wie hoch die Kosten für einen Rohbau liegen, hängt von den verwendeten Materialien und einigen anderen Faktoren ab. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus müssen Sie etwa mit Rohbaukosten pro qm von 900 bis 1.300 Euro als Orientierungswert rechnen. Das sind bei einer Fläche von 150 Quadratmetern für ein Wohnhaus im Schnitt 135.000 bis 195.000 Euro. Die folgende Liste zeigt, mit welcher Größenordnung Sie kalkulieren müssen:
Rohbauarbeiten | Basisrichtwert Kosten |
---|---|
Einrichtung der Baustelle | fünf bis zehn Prozent der Rohbau-Kosten |
Fundament | zwischen 150 und 300 Euro pro Quadratmeter |
Wände | zwischen 100 und 150 Euro pro Quadratmeter |
Decken | zwischen 120 und 150 Euro pro Quadratmeter |
Fassade | zwischen 120 und 150 Euro pro Quadratmeter |
Treppe | zwischen 400 und 800 Euro pro Quadratmeter |
Schornstein | zwischen 3.500 und 4.500 Euro |
Dachstuhl ohne Dämmung & Eindeckung | zwischen 50 und 150 Euro pro Quadratmeter |
Die Kosten für den Rohbau betragen in der Regel knapp die Hälfte der Baukosten. Damit sind sie einer der größten Anteile. Möglich ist es, diese mit einem Pauschalbetrag zu limitieren. Allerdings sollten Sie nicht zu sehr sparen: Werden Arbeiten nur mangelhaft ausgeführt, rächt sich das in späteren Jahren. Hier kommt es auf Präzision in der Ausführung an. Jeder einzelne Aspekt und Arbeitsschritt ist wesentlich, wenn das Haus später einwandfrei stehen soll. Trotzdem können Sie Kosten sparen, nicht zuletzt, indem Sie selbst tätig werden.
Weil sich die Kosten für den Rohbau zu gut 40 % aus den Materialkosten und zu 60 % aus den Handwerkerleistungen zusammensetzen, ist hier die Möglichkeit zu sparen relativ groß. Je mehr Sie selbst tätig werden können, desto mehr können Sie auch Lohnkosten minimieren. Allerdings hat auch das seinen Preis: Damit verlängert sich in der Regel die Bauzeit. Und selbstverständlich kommt es auch auf die entsprechende Sachkenntnis an.
Wenn Sie sich in der Baumaterie auskennen, können Sie vielleicht das eine oder andere Schnäppchen beim Material, beispielsweise bei Restposten, nutzen. Doch ohne fachkundige Beratung sollten Sie die geplanten Materialien nicht austauschen, selbst dann nicht, wenn diese vermeintlich teuer sind. Reicht die Qualität nicht aus, kann das zu teuren Mängeln führen. Oft haben die höherpreisige Materialien bestimmte Eigenschaften, die ihre höheren Kosten in kürzerer Zeit wieder einspielen, wie das beispielsweise bei Dämmmaterialien und dadurch bedingte Einsparungen für Heizenergie der Fall ist.
Sie können zwar – je nach Vorkenntnissen – diverse Zimmer- oder Maurerarbeiten als Eigenleistungen im Rohbau selbst übernehmen, doch ganz ohne Fachleute geht der Hausbau nicht vonstatten. Sie brauchen entweder eine Architektin, Hausanbieter, Bauträger oder Generalunternehmer an Ihrer Seite, allein für die rechtskräftige Planung und notwendige Genehmigung. Wenn Sie selbst Hand anlegen wollen, wird das in der Regel auch von der Bank honoriert. Diese rechnen Eigenleistungen als bis zu 15 % der gesamten Kreditsumme anstelle von Eigenkapital an. Allerdings verlängert sich durch Eigenleistungen in der Regel die Bauzeit.
Je einfacher Sie Ihr Haus planen und bauen, um so kostengünstiger wird es für Sie. Ist dagegen beispielsweise der Keller mit mehreren Räumen und damit Zwischenwänden geplant, wünschen Sie sich viele Details wie einen Erker oder soll das Dach etwas individueller ausfallen, beispielsweise mit einem Zwerchhaus und Gauben, steigen auch die Rohbau-Kosten. Jeder Sonderwunsch kostet bares Geld. Daher sollten Sie genau abwägen, ob Ihnen diese Aspekte wichtig sind und ob Sie den damit verbundenen finanziellen Aufwand stemmen wollen.
Eine Baustelle ist gefährlich. Es können Unfälle passieren, aber auch Unwetter können den Rohbau beschädigen. Da Sie als Bauleute persönlich haften, sollten Sie die notwendigen Versicherungen abschließen:
Insgesamt sollten Sie hierfür mit zusätzlichen Kosten während des Rohbaus von etwa 1.300 Euro rechnen.
Weil die Rohbau-Kosten die Hälfte der gesamten Baukosten ausmachen, liegt es nahe, durch Eigenleistungen zu sparen. Wenn Sie selbst Erfahrung mit Beton-, Zimmerer- oder Maurerarbeiten haben, können Sie durchaus die Handwerkskosten reduzieren. Denken Sie jedoch daran, dass selbst durchgeführte Rohbauarbeiten oft mehr Zeit in Anspruch nehmen und damit die Bauzeit verlängern – mit dem Risiko dadurch bedingter Mehrkosten. Es gilt also genau abzuwägen, ob Sie die Kosten Ihres Rohbaus durch professionelle Planung und Durchführung nicht doch lieber sicher planen.