

Sie wollen ein Haus bauen. Die Frage "Kellerbau - ja oder nein" stellt sich für jeden Bauherrn - ob er nun ein Fertighaus, Massivhaus, Ausbauhaus, Holzhaus oder Blockhaus baut. Die meisten Haushersteller liefern Ihnen das Haus "ab O.K.", also Oberkante Kellerdecke. Doch was geschieht darunter?
Benötigen Sie überhaupt einen Keller, etwa für die Sauna oder als Spielkeller? Und wenn ja, was würde ein Keller an zusätzlichen Kosten mit sich bringen? Kann ich den Keller in Eigenleistung errichten oder lasse ich das örtliche Bauunternehmen ran? Eine weitere Alternative bietet der sogenannte Fertigkeller.
Die Wand- und Deckenelemente eines Fertigkellers werden entsprechend der Kellerplanung im Werk in Einzelteilen vorgefertigt und ähnlich wie ein Fertighaus auf der Baustelle montiert. Dabei sind schon alle Öffnungen für Kellertüren, Kellerfenster, Kamine, Stiegen usw. exakt nach Plan vorhanden. Auf Wunsch können auch Tür- und Fensterzargen oder Schutzraumteile bereits mit eingebaut werden. Nach der Versetzung der Wandelemente mittels eines LKW-Spezialkranes auf das Fundament werden anschließend die Wand- und Deckenelemente mit Fertigbeton eingegossen.
Die größten Vorteile des Fertigkellers sind:
Einige Bauherren entscheiden sich für eine örtliche Baufirma, um den Bau eines Fertigkeller durchzuführen.
Lokale Baufirmen können unter Umständen billiger sein, als große Fertigkeller-Anbieter.
Sie haben als Bauherr einen größeren Koordinierungsaufwand und tragen letztlich die Verantwortung der Passgenauigkeit. Nachbesserungen werden sehr teuer und verzögern den Ablauf.
Natürlich besteht auch die Möglichkeit, den Keller selbst zu bauen. Hier übernehmen Sie jedoch selbst die Gewähr für die Passgenauigkeit von Keller und Haus und die rechtzeitige Fertigstellung des Kellers bis zur Hauslieferung.
Dies ist die preisgünstigste Alternative.
Gewährleistung und Garantie liegen bei Ihnen selbst. Wenn der Kellerbau misslingt, können Sie also niemanden in Regress nehmen.
Wer sich dennoch für einen Selbstbau entscheidet, sollte darüber nachdenken, zumindest die Kellergeschossdecke aus einem Betonfertigteilwerk zu beziehen.
Entscheiden Sie selbst, auf welche Weise Sie Ihren Keller bauen.
Eine genaue Preisangabe für einen Fertigkeller kann man auf Anhieb nicht machen. Viele Faktoren haben einen Einfluss auf den endgültigen Preis: In Abhängigkeit von den statischen Verhältnissen und dem Baugrund muss ein Haus z.B. unterschiedlich gegründet werden. Besteht der Boden aus felsigem Untergrund, sind umfangreiche, kostenintensive Sprengarbeiten notwendig. Stößt man auf drückendes Wasser, z.B. eine Wasserader, kann schnell mal Ihre ganze Baugrube zum Schwimmbad werden.
Wir gehen davon aus, dass solche Probleme bei unserem Beispielhaus nicht auftreten. In einem Test hatte unser fiktives Haus eine Grundfläche von 10,00 m mal 8,70 m und sollte in Fertigbauweise (anderthalb Geschosse) erstellt werden. Die Firmen reagierten zum Großteil sehr schnell auf die Anfrage. Ein Problem stellte jedoch dar, dass die angebotenen Leistungen stark differierten. Daher mussten die verschiedenen Angebote zunächst auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden, um einen Vergleich anstellen zu können.
Dazu erstellten wir ein gemeingültiges Leistungsverzeichnis.
Da nicht alle Fertigkellerhersteller die Kosten genau aufgeschlüsselt, sondern ein Pauschalangebot abgegeben haben, mussten bei manchen Leistungen Preisannahmen getroffen werden.
Letztendlich schwankten die Kosten für einen Fertigkeller mit obigen Leistungsverzeichnis und der angegebenen Grundfläche zwischen 25.500 Euro und 31.200 Euro.
Große Abweichungen gab es bei der Geschosshöhe des Kellers (Geschosshöhe: Rohbaumaß von Oberkante Fundamentplatte bis Rohbaumaß Oberkante Kellerdecke). Die Höhen variierten zwischen 2,40 m und 2,54 m beim teuersten Anbieter. Gegen Aufpreis bieten alle Firmen auch einen höheren Keller an.
Generell zu überlegen ist, ob man den kompletten Leistungsumfang des Kellerbauers überhaupt in Anspruch nehmen möchte. Das Abdichten der Außenwände beispielsweise kann der Laie auch selbst übernehmen. Der Kellerbauer berechnet für diesen Posten allein etwa 2.000 Euro.
Um einen Keller zu errichten, müssen zunächst folgende Voraussetzungen zur Montage gegeben sein:
Von den ungefähren Angaben nun zu Annährungswerten für den Kauf eines Fertigkellers. Oft werden die Keller von Fertigkellerherstellern in verschiedenen Paketen, vom Mitbaukeller über den Ausbaukeller bis hin zum Komplettkeller, angeboten. Die Unterschiede sind wie folgt:
Die folgenden Preise (Stand 2014) gelten für einen Keller mit einer lichten Höhe von 2,25 m und sind als Richtwerte zu verstehen. Je nach Gegebenheiten kann der Keller auch mehr kosten. Gegen Aufpreis werden zudem Keller mit einer höheren Deckenhöhe angeboten.
Grundfläche | Mitbaukeller | Ausbaukeller | Komplettkeller |
---|---|---|---|
10 m x 8 m = 80 m² | 19.500 Euro | 26.000 Euro | 30.500 Euro |
11 m x 9 m = 99 m² | 23.000 Euro | 30.500 Euro | 35.000 Euro |
12 m x 10 m = 120 m² | 26.500 Euro | 35.000 Euro | 39.500 Euro |
* Die gelisteten Preise beinhalten noch nicht die Kosten für den Bodenaushub.