Hausfundament mit Ringanker

Der Fundamenterder und seine Funktion

Von Wolfram Wolbring Am 1. September 2021
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Im Neubau ist die Fundamenterdung gesetzlich vorgeschrieben. Sie ist ein Bestandteil der Elektroinstallation und unterliegt der DIN-Norm. Um Überspannungsschäden und sonstige Gefahren durch Blitzeinschläge zu verhindern, muss die Elektrizität ins Erdreich abgeleitet werden. Genau diese Aufgabe erfüllt die Erdung, die im Fundament selbst oder in den Außenwänden verbaut wird. Hier erfahren Sie, warum ein Fundamenterder in der Bodenplatte wichtig ist und welche Vorschriften Sie beim Hausbau bezüglich der Erdung einhalten müssen.

Fundamenterder: Definition und Aufbau

Definition

Die Fundamenterdung dient der Ableitung elektrischer Ströme in den Boden. Die Bezeichnung Ringerder geht darauf zurück, dass die Erdung über oder unter der Bodenplatte bestenfalls ringförmig - also rund umlaufend - installiert wird. Es handelt sich um einen essenziellen Bestandteil der Blitzschutzsysteme für Gebäude, die nach strengen Vorschriften umgesetzt werden müssen. Je nach Beschaffenheit des Fundaments erfolgt die Ableitung der Elektrizität mit einem Fundamenterder in der Bodenplatte oder über die Ringerdung.

Aufbau

Unter dem Begriff Fundamenterdung können sich die wenigsten Bauherren etwas vorstellen. Welche Funktion er hat, ist eindeutig formuliert und im Gegensatz zu seinem Aufbau bekannt. Der aus leitfähigem Metall bestehende Ring wird im Fundament einbetoniert. Um den Stahl vor Korrosion durch Feuchtigkeit unter der Bodenplatte zu schützen, wird er optimalerweise mit einer weiteren Schicht Beton bedeckt. Eine Verbindung mit den Bewehrungsstählen sorgt dafür, dass Elektrizität tatsächlich ins Erdreich abgeleitet wird. Die Voraussetzung für den Bau eines Fundamenterders ist eine nicht völlig wasserdichte Trennung vom darunter befindlichen Baugrund. Bei Häusern mit Schwarzen oder Weißen Wannen wird daher ein Ringerder verwendet.

Funktion einer Fundamenterdung

Wie bereits kurz angeschnitten, handelt es sich um einen Teil der Blitzschutzanlage, die elektrische Ströme aus Blitzeinschlägen in die Erde leitet. Neben dieser Funktion schützt die Erdung vor Überspannungsschäden und verhindert elektrische Schläge. Die Fundament- oder Ringerdung stellt den störungsfreien Betrieb Ihrer elektrischen Haushaltsgeräte sicher und schließt aus, dass Sie bei Gerätedefekten einen "Schlag" bekommen. Bei Fehlen in der Stromzufuhr oder bei Defekten im heimischen Stromnetz unterbricht der Erder die Energieversorgung. Grundsätzlich schützen Erdungsanlagen alle Hausbewohner und die Elektrik vor Schäden, die durch Überspannungen und Elektrizität durch Blitze ohne ein geerdetes Fundament entstehen würden.

Diese Vorschriften gibt es für Neubauten

Die DIN 18014 Norm regelt die Verpflichtung der Fundamenterdung bei Neubauten. Hierbei handelt es sich um eine nationale Vorschrift, die neben dem Blitzableiter und der Dachantenne vorgibt, dass alle metallenen Bauteile miteinander verbunden und geerdet werden müssen. Der gesamte Hausstromkreislauf wird mit einer Haupterdungsschiene verbunden, die sich meistens im Keller oder im anderweitig platzierten Anschlussraum der Immobilie befindet. Von der Erdungsschiene führt ein Leiter zum Fundamenterder, der letztendlich der am tiefsten sitzende Punkt des Stromanleitungssystems ist. Da eine Nachrüstung bei Bestandsgebäuden schwierig und kostspielig ist, gilt die Vorschrift zur Installation eines Fundamenterders ausschließlich für den Neubau.

Verwendete Materialien

Ein Fundamenterder in der Bodenplatte oder die Ringerdung bestehen aus leitfähigem Stahl. Im Regelfall werden Rundstähle oder Bandstähle verwendet, die im Abstand von 2 m mit der Bewehrung des Gebäudes verbunden werden. Als Verbinder kommen Schrauben oder Metall-Klemmverbindungen in Frage. Auch der Zusammenschluss durch Schweißnähte erhält die Leitfähigkeit und ist eine Variante, um die Erdung für das gesamte Haus zu installieren.

Ringerder als Alternative

Bei gedämmten Bodenplatten ist eine klassische Erdung nicht möglich. Hier wird ein Ringerder verbaut, der um die Bodenplatte herum verläuft und auf diesem Weg eine elektrische Ableitung sicherstellt. Eine Funktionspotentialausgleichsleitung ist dennoch notwendig und vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Diese Anlage wird in die Bodenplatte eingelassen und dient dazu, Schritt- und Berührungsspannungen bei Blitzschlag zu verhindern. Der stromleitende geschlossene Ring ist eine Alternative für alle Neubauten, bei denen kein Fundamenterder in der Bodenplatte installiert werden kann. Ist eine Bewehrung vorhanden, muss auch die Ringerdung über die Haupterdungsschiene im Abstand von jeweils 2 m mit den Bewehrungsstählen verbunden werden.

Häufige Fragen zum Thema Fundamenterder:

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