Fertig- oder Massivhaus

Fertighaus oder Massivhaus: Welche Bauweise ist besser?

Von Clara Flemming Am 11. Mai 2018

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Vor dem Hausbau treffen Sie beinahe unweigerlich auf die entscheidende Frage, die die Weichen für den weiteren Verlauf des Bauprojekts stellt. Soll das Eigenheim in Fertigbauweise oder in Massivbauweise errichtet werden?

Pauschal beantworten lässt sich diese Frage nicht. Auch der Preis-Leistungs-Vergleich lässt keine Bauweise als die eindeutig bessere erkennen. Dafür gibt es zu viele Unterschiede bei Materialqualitäten, Dämmstoffen und individuellen Wünschen auch innerhalb einer Bauweise.

Die Kernfrage sollte lauten, mit welcher Bauweise sich am besten, schnellsten und wirtschaftlichsten Ihre eigenen Wünsche umsetzen lassen. Welche Weise passt besser in den eigenen Plan und zu den persönlichen Vorstellungen? Dazu hier einige Eigenschaften, die sich durch die Art des Bauens teilweise unterscheiden.

Welche Bauweise ist besser planbar?

Geht es darum, möglichst genau planen und schnell in sein Haus einziehen zu können, ist das Fertighaus die bessere Wahl, weil es von der Vertragsunterschrift bis zum Einzug meist nicht länger als vier bis acht Monate braucht - vorausgesetzt der Anbieter ist nicht zu sehr ausgelastet und die Warte- und Vorlaufzeiten folglich lang. Die eigentliche Aufbauphase ist in der Regel innerhalb von ein bis drei Tagen beendet, wodurch Witterungsbedingungen nahezu keinen Einfluss auf die Hausaufstellung nehmen können. Der Innenausbau benötigt dann einige Wochen bis mehrere Monate, je nachdem wie viel Eigenleistung Sie vornehmen.

Ein Massivhaus kann auch schlüsselfertig von einem Anbieter kommen, doch ist die Errichtung eines massiv gebauten Hauses nicht so schnell durchzuführen. Das Wetter kann sich nachteilig auf die Bauphase auswirken, doch ist auch die Massivbauweise längst nicht mehr so langsam realisiert, wie es einst der Fall war. Viele Massivhaushersteller bieten mittlerweile auch einen “alles aus einer Hand” Service an, wodurch alle Bauphasen und Gewerke vom Anbieter koordiniert und die Bauzeit reduziert wird.

Optimale Planbarkeit mit einem festen Baupartner

Unabhängig von der Bauweise erhalten Sie die höchste Planbarkeit, wenn Sie sich für den Hausbau durch einen Full-Service-Anbieter entscheiden. Dieser kann die einzelnen Gewerke bestens aufeinander abstimmen und koordinieren, wodurch eine termingenaue Planung möglich ist. Das Fertighaus weist dabei die höhere Planungssicherheit auf, da das Haus ohne Störungen durch Witterungseinflüsse im Werk vorgefertigt wird. Ein fester Fertigstellungstermin sowie eine Preisgarantie sind fast immer gegeben.

Die Abwicklung über nur einen Partner macht sich auch später bezahlt. Die Gewährleistung übernimmt eben eine Firma. Sollte es zu Reklamationen kommen, müssen Sie sich nicht mit mehreren Handwerkern und Architekten oder Bauleitern auseinandersetzen, die sich die Schuld an einem Bauschaden gegenseitig zuschieben.

Welche Bauweise ist stabiler?

Die vorwiegend aus Holz gebauten Fertighäuser können mit der Stabilität massiven Steins nicht ganz mithalten. Doch heißt das nicht zwangsläufig, dass ein Massivhaus auch langlebiger als ein Fertighaus ist. Beide Varianten sind witterungsbeständig, jedoch bei Erschütterung und starkem Feuchtigkeitseinbruch auch beide gefährdet. Ohne äußere Einflüsse hält ein Fertighaus mehr als 100 Jahre und kann sich mit den Werten von Massivhäusern messen.

In Überschwemmungsgebieten zählen Fertighäuser als die schlechtere Wahl, doch sind die verwendeten Materialien nicht so anfällig, wie man hinlänglich zu lesen bekommt. Holz ist einmal durchnässt, fähig zur Trocknung, ohne dass es bleibende Schäden behält. Nasses Mauerwerk aus Stein ist dagegen auch nicht vor Schimmelbildung gefeit. Tritt der schlimmste Fall ein, ist keine Bauart sicher – man kann sich jedoch für diesen Fall versichern.

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Welche Bauweise ist energieeffizienter?

Noch vor gesetzlichen Verschärfungen in Sachen Umweltschonung und Energieeffizienz waren Fertighausanbieter in einer Vorreiterrolle für hervorstechende Dämmwerte. Einerseits durch die ohnehin schon guten Materialeigenschaften des Baustoffs Holz, andererseits aber durch stete Verbesserung anderer Dämmstoffe, um die Attraktivität von Fertighäusern sukzessive zu verbessern. Es gibt auch Massivhausanbieter, die der gezwungenen Trendwende zuvorkamen und Materialienforschung betrieben haben, doch liegt der natürliche Vorteil bei Holz und Fertighäusern.

Stein speichert die Wärme besser als Holz, schottet sie demnach aber nicht in gleicher Weise ab. Grundsätzlich ließe das den Rückschluss zu, dass ein nicht mehr beheizter Raum in einem Massivhaus langsamer abkühlt als in einem Fertighaus. Doch dichten Dämmmaterialien den Wohnraum so gut ab, dass dieses Beispiel nur in der Theorie funktioniert. Es hieße auch, dass Massivhäuser mehr Energie nach außen abgäben. Heutige Dämmungen zielen darauf ab, das Haus - egal ob Fertig- oder Massivhaus - vollständig abzudichten, so dass möglichst wenig Energie entweichen kann.

Grundsätzlich lassen sich Fertighäuser mit dünneren Wänden realisieren, wodurch der Wohnraum besser ausgenutzt werden kann, doch brauchen sie andererseits einen besseren Schallschutz als Massivhäuser. Fertighausanbieter können dieser Problematik mittlerweile sehr wirksam begegnen.

Welche Bauweise ist günstiger?

Preislich kann man mit beiden Bauweisen sehr tief, aber auch sehr hoch landen. Hochwertiges Holz kann weitaus mehr kosten als mancher Stein. Die Planung eines Architekten kann in der Umsetzung sehr hohe Kosten hervorrufen – bei Massivhäusern und Fertighäusern.

Letztlich kommt es auf die gesamte Hausausstattung, die Größe und IhreSonderwünsche an, wenn es um die Zusammensetzung des Preises geht. Auch die gewählte Ausbaustufe wirkt sich auf den Hauspreis aus. So können Sie sowohl bei Fertighäusern als auch Massivhäusern vorher vereinbarte Arbeiten selbst vornehmen und die erbrachte Eigenleistung bei der Finanzierung anbringen.

Durchschnittlicher Quadratmeterpreis von 2.000 Euro

Wenn Sie heutzutage ein neues Haus bauen möchten, richtet sich der Preis nicht nach der Bauweise, sondern viel mehr nach Ausstattung und Einrichtung des Hauses. Auch der Energiestandard hat Auswirkungen auf den Hauspreis. Für ein normales Einfamilienhaus - ohne Keller oder Bodenplatte - liegt der Richtwert pro Quadratmeter bei rund 2.000 Euro.

Banken und Bausparkassen beleihen ein Haus in Fertigbauweise genauso wie ein übliches Massivhaus, was nicht verwundert, denn der technische Standard von Fertighäusern ist mittlerweile sehr hoch, dafür sorgen u.a. Prüfinstitute, Güte- und Qualitätsgemeinschaften.

Zusammengefasst: Sie müssen sich mit der Entscheidung wohl fühlen

Es gibt nicht die einfache Wahl für jedermann. Es gibt Gründe, warum immer mehr Fertighäuser errichtet werden, doch kann man auch für das Massivhaus argumentieren.

  1. Geht es um schnelle Realisierung eines Bauprojekts, ist das Fertighaus etwas besser – sofern keine langen Vorlaufzeiten beim Anbieter vorherrschen.
  2. Geht es um absolute Individualisierung mit Umsetzung exakter Vorstellungen, kann es bei Fertighäusern zu Problemen kommen – insbesondere bei solchen in Ständerbauweise. Tragende Elemente lassen sich bei Massivhäusern in der Planung um einiges besser verschieben.
  3. Wenn es darum geht, besonderen Schallschutz ohne zusätzlichen Aufwand zu genießen, wählen Sie die Massivbauweise.
  4. Wenn Sie den Charme eines Holzhauses suchen, können Sie sich nicht der Massivbauweise bedienen, es sei denn, es handelt sich um ein Holzmassivhaus.
Ihr Bauchgefühl entscheidet

Mittlerweile haben sich die beiden Bauweisen in vielen Eigenschaften angeglichen und vereinen ähnliche Vorteile. Wählen Sie daher die Bauweise, bei der Sie sich am wohlsten fühlen und wo Sie einen geeigneten Anbieter finden, der Ihr Traumhaus umsetzen kann.

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