

Die Folgen des Klimawandels sind inzwischen auch für uns deutlich spürbar. Nur eine Vielzahl von Maßnahmen kann den C02-Ausstoß mindern. Bei Immobilienbesitzern und Bauherren findet aktuell ein großes Umdenken statt. Denn auch für den eigenen Geldbeutel lohnt es, klimaneutral zu bauen und energetische Maßnahmen am Haus zu treffen.
Immerhin sind 33 Prozent der weltweiten CO2-Emission auf das Bauwesen zurückzuführen, worunter auch jeder Hausbau fällt.
196 UN-Mitgliedstaaten stellten Ende 2015 mit dem "Paris Agreement" (Übereinkommen von Paris) klare Weichen für eine weltweit nachhaltige Klimaentwicklung. Das Klimaschutzabkommen der Vereinten Nationen enthält unter anderem das Ziel, den globalen Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 Grad Celsius zu begrenzen.
Deutschland setzt anspruchsvolle nationale Klimaziele
Der "Klimaschutzplan 2050" der Bundesregierung orientiert sich an dem Langfristziel des Pariser Übereinkommens. In der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts soll Treibhausgas Neutralität erreicht werden. Das heißt, der weltweite Ausstoß und die Absorption der Emissionen sollen ausgeglichen sein. Dieses anspruchsvolle Ziel kann nur verwirklicht werden, wenn zügiges Handeln in Politik, Wirtschaft und der gesamten Gesellschaft erfolgt.
Neben den Städten, Gemeinden, Behörden, Wirtschaftsunternehmen, der Industrie, den Herstellern von Kraftfahrzeugen usw. müssen sich auch die Privatpersonen einer neuen Verantwortung stellen. Jeder einzelne kann gezielt dazu beitragen, einen positiven ökologischen Fußabdruck auf der Erde zu hinterlassen.
Jeder Hausbesitzer kann seinen persönlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Sehr effektiv wirken sich Maßnahmen an der Gebäudehülle in Kombination mit moderner Haustechnik aus.
Als Anhaltspunkte für die einzuhaltenden Werte galten einmal die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG), die jedoch ab dem 1. November 2020 von dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) abgelöst wurden. Um den Klimavertrag erfüllen zu können, ist mit weiteren Erhöhungen der Anforderungen zu rechnen. Deshalb macht es Sinn, bereits heute über gesetzliche Vorgaben hinauszugehen.
Wer nachwachsende und CO2-neutrale Stoffe beim Hausbau verwendet, schont die fossilen und mineralischen Ressourcen. Wichtig ist, die gesamte Ökobilanz eines Baustoffes zu betrachten.
Ob ein Dämm- oder Baustoff CO2-neutral ist, hängt vom Primärenergiegehalt ab. Das ist die Energie, die verbraucht wird für:
Jeder Baustoff besteht aus einem Rohstoff, der erst zum Baustoff verarbeitet wurde - gerade dieser oft sehr aufwendige Prozess sorgt dafür, dass Baustoffe eine eher schlechte Ökobilanz aufweisen.
Nicht nur wegen der Klimaverträglichkeit, sondern auch wegen der positiven Materialeigenschaften und des optischen Aspekts liegen althergebrachte Baustoffe wieder voll im Trend. Dazu gehören unter anderem:
Neben der weitgehenden Klimaneutralität punkten ökologische Baustoffe mit weiteren Vorzügen. Aber die Nachteile sollten beachtet werden.
behagliches, gesundes Wohnklima
ansprechende Optik
hohe Wärmespeicherfähigkeit
regional erhältlich - kurze Transportwege
keine/geringe chemische Zusätze
lange Lebensdauer
sie "leben", daher anfälliger bei Hitze und Frost
bei Feuchtigkeit können Probleme auftreten
meist teurer als herkömmliche Baustoffe
einige müssen regelmäßig behandelt werden
Speziell das Thema Wärmedämmung spielt aufgrund des Gebäudeenergiegesetzes und der genannten Vorteile bei der CO2-Einsparung eine große Rolle und sollte bei der Bauplanung beachtet werden.
Die Bemessung des Dämmwertes erfolgt anhand der Wärmeleitfähigkeitsstufe (WLS). Je niedriger der Wert, desto höher der Wärmeschutz.
Polyurethan-Hartschaum oder Polystyrol aus Kunststoff sind zwar kostengünstig und weisen sehr gute Dämmwerte auf (WLS 025 bis 040). Doch wer auf umweltfreundliches Bauen oder Sanieren setzt, erreicht auch mit innovativen, natürlichen Wärmedämm-Systemen ähnlich gute Dämmwerte.
Auswahl des Dämmstoffs
Bei manchen Baumaßnahmen muss das Dämmmaterial besonders hohen Anforderungen standhalten. Bei äußeren Kellerwänden beispielsweise ist eine hohe Feuchtebeständigkeit und Druckbelastbarkeit nötig. Auch vorgegebene konstruktive und bauphysikalische Eigenschaften wie Schichtdicke oder Gewicht spielen eine Rolle bei der Auswahl des richtigen Dämmstoffs.
Der Fachmann bringt die nötige Erfahrung für die technischen Anforderungen mit und klärt individuell über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Dämmstoffe auf. Weitere wichtige Kriterien sind dabei:
gesundes Wohnklima
ökologische Einsparung von Energiekosten
nachhaltiges Material
Vermeiden von Bauschäden
umweltschonende Entsorgung, kein Sondermüll
nicht immer geeignet
meist teurer
teils aufwändigere Verarbeitung
Das Bauen mit Holz stellt die wohl effizienteste Methode zur CO2-Einsparung dar. Als nachwachsender Rohstoff bindet Holz beträchtliche Mengen an Kohlenstoffdioxid. Bei der Herstellung des Baustoffs entsteht hingegen nur wenig CO2. Wer mit Holz baut, leistet daher einen positiven Beitrag gegen den Treibhauseffekt. Da es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt, werden durch neues Waldwachstum nicht nur die Ressource an sich vermehrt sondern gleichzeitig auch der CO2-Speicher ausgeweitet.
Beim Hausbau wird Holz vielseitig eingesetzt:
Holzhäuser sind immer mehr gefragt
Um ein Haus aus dem Wundermaterial Holz zu errichten, stehen verschiedene Bauweisen wie Holzständer oder Holzrahmenbau zur Wahl. Auch der Bau eines Blockhauses wird von mehreren Herstellern angeboten. Stark im Kommen sind moderne, energieeffiziente Holz-Systembauweisen.
Als Holzhaus Eigentümer profitieren Sie von den positiven Eigenschaften des Baustoffs Holz. Die Planung eines jeden Holzhauses kann sehr gut unter Einbeziehung der staatlichenFörderungen umgesetzt werden.
Wie viel CO2-Ersparnis durch den Bau von Holzhäusern möglich ist, verdeutlicht die folgende Grafik:
So hätten in einem Jahr etwa 6,5 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden können, wären in Deutschland nur Häuser aus Holz gebaut worden. Um die Zahl greifbarer zu machen ein einfacherer Vergleich:
Während den meisten Bauherren nachhaltige Maßnahmen und Materialien für das eigentliche Haus bekannt sind, wissen viele nicht, dass auch der Aufbau des Hauses nachhaltig gestaltet werden kann. Bereits auf der Baustelle kann mit einer richtigen Planung der Energieverbrauch und folglich der CO2-Ausstoß minimiert werden.
Mit diesen Tipps sorgen Sie für eine umweltfreundliche Baustelle und nachhaltigen Aufbau Ihres Hauses:
Es stehen viele interessante Möglichkeiten für CO2-neutrales Bauen und Modernisieren zur Verfügung, die noch dazu zahlreiche persönliche Vorteile bringen. Lassen Sie sich am besten von Ihrem Hausanbieter beraten, welche nachhaltigen Maßnahmen bei Ihrem zukünftigen Haus umgesetzt werden können. Sie müssen nicht gleich ein Plusenergiehaus bauen, auch schon kleinere Maßnahmen tragen zum Schutz der Umwelt bei - für eine bessere Zukunft.