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Hanfdämmung als natürliche Dämmalternative

Von Wolfram Wolbring Am 23. Juli 2021

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Der schnell nachwachsende und ökologisch wertvolle Rohstoff Hanf ist ein ideales Dämmmaterial. Für die Verarbeitung zu Hanfdämmstoff werden THC-arme Sorten, so genannter Nutzhanf verwendet. Die Vorteile sind vielseitig und bieten Bauherren eine Chance, ganz natürlich mit einer hervorragenden Faser zu dämmen und auf die positiven Eigenschaften der sehr alten Kulturpflanze zu vertrauen. Hinweis: Für die Hanfdämmung werden vom Hersteller zerbröselte Stängel verwendet. Nachweislich enthält dieser Pflanzenbestandteil kein THC.

Das sind die Anwendungsgebiete

Hanfdämmstoff kann im ganzen Haus verwendet werden. In der Dachdämmung, Zwischen- und Untersparrendämmstoff und als Klemmfilz für hinterlüftete Fassaden hat sich die Hanfisolierung bewährt. Ebenso vorteilhaft sind Hanfmatten in der Fußboden- und Geschossdämmung. Wenn Sie sich für Stopfhanf entscheiden, können Sie kleinere Risse oder Hohlräume füllen und von den guten Wärmedämmeigenschaften profitieren. Grundsätzlich eignet sich Hanf für alle Dämmungen, die Sie als Wärmeschutz im Innen- und Außenbereich Ihres Hauses vornehmen möchten.

Herstellung

Aus dem Rohmaterial Hanf werden verschiedene Dämmstoffe hergestellt. Das Herstellungsverfahren einer Hanfisolierung beruht auf der Beschaffenheit des fertigen Produkts, das in Form flexibler Matten, fester Platten oder loser Fasern als Einblas- und Stopfdämmung erhältlich ist.

Dämmmatten und Dämmplatten

Die aus Hanfstroh gewonnenen festen Fasern werden miteinander verfilzt und in Form gepresst. Für die Fertigung dünner Dämmmatten kommen keine Zusatzstoffe zur Stabilisierung zum Einsatz. Wenn Sie sich für einen Hanfdämmstoff in Plattenform interessieren, werden die Hanffasern mit Polyethylen gemischt und zu einer stabilen Dämmplatte verschmolzen. Auch der Einsatz natürlicher Bindemittel ist möglich, sodass Sie sich bei der Hanfdämmung für einen Hersteller mit vollökologischen Produkten entscheiden können.

Einblas- und Stopfdämmung

Stopf-, Einblas- und Schüttdämmung aus Hanf ist loses Material, das ohne Zusatzstoffe auskommt. Um die Anforderungen an den Brandschutz zu erfüllen oder die Dämmung mit selbst-verfestigenden Eigenschaften zu gestalten, können Zusätze unter die sonst lockeren Hanffasern gemischt werden. Loser Hanf ist eine günstige Dämmung, die vielseitig verwendbar ist und deren Einsatz Sie sich sogar über die KfW fördern lassen können.

Eigenschaften einer Hanfdämmung

Hanfdämmstoff weist eine optimale Wärmeleitfähigkeit von 0,040-0,045 W/mK auf. Die Fasern sind feuchtigkeitsresistent und können nicht schimmeln. Auch in der Schallisolierung erweisen sich die Eigenschaften einer Hanfdämmung als Vorteil. Unter allen Vorzügen einer Hanfisolierung sind die folgenden Eigenschaften besonders hervorzuheben.

Schimmelschutz

Wenn Sie sich im Bezug auf eine Dämmung Sorgen um die Atmungsaktivität der Wand machen und Schimmel befürchten, können Sie mit Hanf im wahrsten Sinne des Wortes aufatmen. Der hohe Anteil an Kieselsäure erhöht die Verrottungssicherheit des Materials und schließt eine Schimmelbildung bei korrekter Anwendung aus. Hinweis: Hanffasern sind von Natur aus bitter, wodurch sie von Nagern gemieden und dementsprechend nicht zerstört werden können.

Gutes Raumklima

Die Zellstruktur einer Hanfisolierung ist offenporig und nimmt Wasser auf, um es bei ausreichender Belüftung wieder abzugeben. Viele synthetische oder mineralische Dämmungen können diese Werte nicht erreichen und führen beim Einsatz in Altbauten oftmals zu stockender Feuchtigkeit. Auch die gute Wärmeleitfähigkeit verbessert das Raumklima und hält die Außenwände und den Dachstuhl auch bei sommerlicher Hitze angenehm temperiert.

Leichte Verarbeitung

Für den Zuschnitt benötigen Sie lediglich ein Messer mit Wellenschliff oder einen Fuchsschwanz. Auch sehr dicke Hanfmatten müssen nicht elektrisch zerteilt werden. Wenn Sie etwa 1 cm Überstand belassen, können Sie die fertig zugeschnittenen Matten ganz einfach zwischen die Sparren klemmen und ohne eine zusätzliche Befestigung arbeiten. Um mit Hanf zu dämmen, brauchen Sie keine Schutzhandschuhe und müssen aufgrund der Natürlichkeit des Produkts auch keine Atemschutzmaske tragen.

Vorteile und Nachteile einer Dämmung aus Hanf

Die Vorteile einer Hanfdämmung sind offensichtlich und vielseitig. Die gute CO2-Bilanz, die leichte Verarbeitung und die vielen positiven Produkteigenschaften sprechen für sich. Hanfisolierungen können im Altbau verarbeitet werden und schließen eine Abdichtung mit dem Risiko der Schimmelbildung aus. Der Dämmstoff speichert Wärme und schluckt den Schall. Beschädigungen durch Nager sind nicht zu befürchten, da Hanfdämmstoff aufgrund seines bitteren Geschmacks von Mäusen, Ratten oder Insekten gemieden wird. Bei so vielen Vorzügen stellt sich die Frage, ob eine Hanfdämmung auch Nachteile hat. In Wärmeverbundsystemen ist die Nutzung nicht uneingeschränkt möglich. Die Brandschutzeigenschaften sind eingeschränkt und für wasserabweisende Perimeterdämmungen können Sie Hanf nicht verwenden.

Hanfdämmung Kosten

Pro m² kostet die Hanfdämmung beim Hersteller zwischen 10 und 35 EUR. Dementsprechend ist der natürliche Rohstoff im preislichen Mittelfeld zu finden und damit teurer als Mineralwolle oder Steinwolle. Günstig ist Einblasdämmung aus Hanf. Hier können Sie ein Kilo bereits ab 2 bis 5 EUR kaufen.

Häufige Fragen zum Thema Hanfdämmung:

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