Hausbau Massivhaus in der Corona-Krise

Noch keine Bauverzögerungen durch die Corona-Krise

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Im Zuge der Corona-Krise befragen wir Bauherren nach ihren Erfahrungen mit dem Hausbau. Bauherren berichten von Schwierigkeiten, die sich ergeben, als auch über positive Momente während der Krise.

03.04.2020

Ein Baupaar aus Hessen berichtet über ihren Hausbau zu Corona-Zeiten

Was für ein Haus bauen Sie? In welcher Region findet der Bau statt und mit welchem Partner bauen Sie?

Wir bauen ein Massivhaus mit 36,5 Porotonziegeln von Wienerberger / T12. Das Haus hat ein Satteldach mit Kniestock 110 cm und 36° Dachneigung. Wir bauen ohne Keller auf einer Bodenplatte. Dazu kommt nach dem Bau noch eine Doppelgarage 6 x 8 Meter (wahrscheinlich eine Fertiggarage) rechts neben dem Haus.

Wir bauen in Hessen im Hochtaunuskreis. Unser Bauträger ist die HELMA Eigenheimbau AG.


In welcher Bauphase befinden Sie sich derzeit? Und wie wirkt sich die Corona-Krise auf Ihr Bauvorhaben aus?

Unser Rohbau ist inkl. Dach, Dacheindeckung, Fenstern und Türmontage abgeschlossen. Diese Woche fangen die Versorger an. Alle Leitungen werden in unser Haus gebracht. Nächste Woche beginnt der Elektriker sowie die Firma für den Außenputz. Derzeit spüren wir noch keine große Einwirkung von Corona. Der Bau geht mit kleinen bautypischen Verzögerungen weiter. Unsere Gewerke sind bis Ende Juli voll durchgeplant. Kein Gewerk hat derzeit einen Baustopp mitgeteilt.


Wie gehen Sie und Ihre Baupartner mit den aktuellen Einschränkungen um? Und (wie) finden Termine und Kommunikation statt?

Die Kommunikation mit unserem Bauträger ist rein telefonisch oder auf E-Mail Basis. Wir sind täglich auf der Baustelle. Meist am frühen Abend, wenn kein Handwerker mehr agiert. Wenn wir einem Handwerker begegnen, halten wir mind. 1,5 bis 2 Meter Abstand und geben auch niemandem die Hand. Die Handwerker haben durch Ihre Arbeitskleidung inkl. Maske oder Handschuhe meist keine Gefahr in Berührung mit Viren zu kommen.


Kommt es durch die Pandemie bei Ihnen zu Problemen mit der Finanzierung? Wenn ja, (wie) steht Ihnen Ihre Bank/Ihr Kreditgeber zur Seite?

Wir haben leider eine verlängerte Doppelbelastung, weil einige Fehler beim Bauantrag gemacht wurden und unser Bau dadurch über drei Monate später begonnen hat. Da wir noch in einer Eigentumswohnung leben, die vermietet werden muss, sind die doppelten Kosten noch tragbar.

Mein Partner könnte bald in Kurzarbeit rutschen. Er arbeitet bei einem bekannten Automobilzulieferer, wo man langsam Rückgänge verspürt. Das könnte zur Folge haben, dass wir eine Zahlpause beim Kreditinstitut erfragen müssten.


Was können Sie anderen Bauherren in der derzeitigen Lage raten?

Geduld und Besonnenheit. Leider weiß keiner, wo die Krise uns noch hinführt. Es ist zwar schön, wenn der Bau weitergeht, dennoch sollte die Gesundheit aller Menschen im Vordergrund stehen. Wichtig ist die Kommunikation per E-Mail oder Telefon zu pflegen und die Handwerker so einzuteilen, dass diese nicht mit anderen Gewerken in Berührung kommen. Zudem sollte man selbst eher zu ruhigeren Uhrzeiten auf die Baustelle fahren.

Am Ende muss man nach vorne schauen und einfach auf alle grundlegenden Vorsichtsmaßnahmen eingehen.

Am Ende muss man nach vorne schauen und einfach auf alle grundlegenden Vorsichtsmaßnahmen eingehen.


Was war für Sie ein Glücksmoment in den letzten 3 Wochen?

Massivhaus im Bau mit eingebauten Fenstern

Ein Glücksmoment war, als ich am Mittwoch den 25.03. bei unserem Fensterlieferanten angerufen habe um nachzuhaken, ob die Fenster nun wirklich am Donnerstag (Folgetag) kommen. Unser Bauleiter meinte zunächst, dass die Fenster wegen der Corona-Krise wohl erstmal nicht geliefert werden können. Die Fenster waren wegen Verzug anderer Gewerke bereits drei Wochen später dran.

Als mein neuer Nachbar uns dann erste Bilder von unserem Haus inkl. Tür und einem Terrassenfenster schickte, kam wirklich große Freude bei uns auf. Endlich ist das Haus zu und vor schlechtem Wetter geschützt. Wir bauen in einer Region, wo es selbst in März oder April noch schneien könnte. Gerade jetzt, wo es zu Bauverzögerungen auf der Baustelle kommen kann, ist es umso wichtiger, dass das Haus geschlossen und geschützt ist.


Das Interview wurde am 2. April 2020 mit der Bauherrin Agnes geführt. Um den Hausbau weiter zu verfolgen, schaut gerne auf ihrem Instagram-Profil vorbei: residenz_feldbergblick

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