Bau der zweiten Etage eines Massivhauses

Der zweite Hausbau: Vom Dorf ins Dörfchen mit einem besonderen Landhaus

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Wer hätte gedacht, dass wir zum zweiten Mal das Abenteuer Hausbau wagen? Nachdem unser vor knapp 8 Jahren gebautes Haus leider zu klein geworden ist und ein Anbau nicht in Frage kam, fingen wir wieder ganz von vorne an.

Grundstücke sind in unserer Gegend leider Mangelware, denn der Bauboom der letzten Jahre hat ziemlich zugeschlagen. Das spiegelt sich in Angebot und Preisvorstellung wider. Trotzdem ließen wir uns auf Wartelisten für kommende Neubaugebiete setzen, spazierten durch unser Dorf, um die Anwohner auszufragen und stöberten täglich bei den einschlägigen Immobilienbörsen und Kleinanzeigen.

Gleichzeitig die Finanzierung planen

Während wir uns mit der Grundstückssuche befassten, fragten wir gleichzeitig bei unserem Finanzierer unseren finanziellen Rahmen ab, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was wir uns leisten können. Beim ersten Hausbau waren wir völlig ahnungslos, was die Baunebenkosten anging. Dieses Mal konnten wir anhand unserer ersten Bauerfahrung viel besser planen, da wir wussten, welche Kosten von der Gemeinde, dem Amtsgericht, dem Notar etc. auf uns zukommen würden. Somit konnten wir diese Ausgaben prozentual (zzgl. Puffer) mit einrechnen.

Ansonsten haben wir uns bei der Kostenaufstellung an den Katalogpreisen der Anbieter orientiert und ordentlich Puffer eingerechnet.

Es wird ein Landhaus

Mit diesem Wissen bewaffnet haben wir angefangen zu träumen und zu planen. Wir hatten eine genaue Vorstellung davon, in welchem Stil unser Haus gebaut werden soll: Ein modernes Landhaus mit Klinkerfassade und Sprossenfenstern. Unser erstes Haus ist massiv gebaut, aber mit einem WDVS verkleidet. Dafür hat es eine besonders schöne Farbe. Es ist lila und hat den Namen "Villa Lila" bekommen. Für die Planung unseres neuen Hauses habe ich tagelang gesessen, wie wild gezeichnet und unseren Grundriss zurechtgerückt.

Das Erdgeschoss sollte ein Büro für meine Selbständigkeit, ein vollwertiges Bad, einen großzügigen HWR und einen offenen Wohn-Ess-Kochbereich beinhalten. Im Obergeschoss brauchen wir zwei große Kinderzimmer, ein schönes Bad und ein Elternschlafzimmer mit Ankleide. Alles in allem ca. 200 Quadratmeter Wohnfläche.

Ich freue mich dabei auch sehr auf einen Wäscheabwurfschacht vom Bad direkt in den Hauswirtschaftsraum. Ein weiteres kleines Extra wird der ausgebaute Spitzboden unter unserem Satteldach sein, wo mein Mann ein Herrenzimmer und ich mein Lager einrichten werde.

Wir setzen auf regenerative Energien

Wir bauen ein Haus nach den Vorgaben der EnEV2016. Unser erstes Haus ist ein KfW 70 Haus und selbst da hatten wir schon einen sehr geringen Energieverbrauch. Der Standard nach EnEV 2016 ist noch ein bisschen besser als die KfW 70 Klasse. Eine Förderung von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) nutzen wir allerdings nicht. Auf unserem jetzigen Haus laufen noch zwei KfW Kredite. Einmal der KfW 70 Kredit und das Wohneigentumsprogramm.

Bei der Heizung setzen wir auf regenerative Energien und möchten eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Fußbodenheizung verbauen. Somit haben wir an dieser Stelle eine Förderung bei der BafA für unsere Wärmepumpe beantragt und bewilligt bekommen.

Regionale Baufirmen für den Massivhausbau

Mit diesen Vorgaben und einem ungefähren Grundriss sind wir losgegangen und haben uns Angebote von Baufirmen eingeholt. Anfangs habe ich mich bei Google auf die Suche gemacht und einfach überall angefragt. Ich wollte ein Gefühl für die Anbieter bekommen. Wir waren auch in einem Musterhauspark in Hannover: die Fertighauswelt. Dort haben wir uns von einigen Anbietern beraten lassen. Doch das Thema Fertighaus war relativ schnell vom Tisch, weil die Kosten genauso hoch lagen wie beim Massivhaus. Es ist wirklich erschreckend, wie groß die Preisdifferenz zwischen den verschiedenen Baufirmen sein kann und mit welchen Methoden die Firmen einen an sich binden wollen. Bei einigen großen Anbietern war von Anfang an klar, dass deren Preisvorstellungen weit über unser Budget hinaus schießen.

Also zogen wir den Kreis enger und fragten die örtlichen Baufirmen an. Zwei von denen kamen in die engere Wahl. Beide lagen in unserem preislichen Rahmen und bauen hochwertig.

Die Wahl nach Bauchgefühl

Den Ausschlag gegeben hat letztlich unser Bauchgefühl, denn nur bei einem der beiden Bauunternehmen wurden wir von Anfang an ernst genommen und nicht auf die lange Bank geschoben. Wichtig war uns auch regionale Unternehmen zu unterstützen und kurze Wege zu haben.

Durch Glück ein Grundstück gefunden

Als wir endlich durch Zufall unser Grundstück fanden und kauften, war unsere Vorfreude riesengroß! Ein schönes Eckgrundstück in einer Sackgasse in einem klitzekleinen Dörfchen unserer Heimatgemeinde Winsen in Niedersachsen.

Obwohl wir mehr als glücklich waren, ein Grundstück gefunden zu haben, mussten wir leider ein paar Abstriche bei unserem Wunschhaus machen. Grund dafür ist der vorherrschende Bebauungsplan, der uns ziemlich einschränkt. Die GRZ (Grundflächenzahl) wurde von uns mit Hausgrundfläche und zwei überdachten Pkw-Stellplätzen schon komplett ausgereizt und daher wird es ziemlich eng auf dem Grundstück. Außerdem haben wir eine Baugrenze zu zwei Seiten, die uns zwingt, fünf Meter Abstand zu halten. Dennoch können wir den Landhausstil unseres Hauses wie geplant umsetzen.

Im November ging es dann mit dem Abschieben des Grundstücks los, wobei der Mutterboden im Bereich der Baugrube rund 40 Zentimeter abgetragen werden musste. Es folgte in kürzester Zeit die Bodenplatte und ich konnte an einem schönen sonnigen Tag mit dem Seniorchef unserer Baufirma den Grundstein mit Zeitkapsel setzen. Ein ganz tolles Erlebnis! Der milde Winter hat dafür gesorgt, dass wir lediglich zwei Wochen Weihnachtspause einlegen mussten und unser Bautrupp viel geschafft hat.

Bauherrin setzt Grundstein für neues Massivhaus

Es geht auch während der Krise voran

Massivhaus während der Bauphase zu Corona-Zeiten

Aktuell Stand heute (14.4.2020) steht der Rohbau, die Verblendung ist fertig bis auf die Fugen, das Dach ist fertig gedeckt und morgen kommen die Fenster.

Trotz Corona-Krise und Ausnahmezustand läuft unsere Baustelle ohne Einschränkungen weiter. Wir pflegen einen regen Austausch mit unserer Baufirma und aufkommende Probleme werden umgehend behoben. Wir sind zuversichtlich, im Spätsommer umziehen zu können.

Bis dahin halte ich euch auf dem Laufenden über meinen Instagram Account: kuschelzeit_winsenaller

Eure Katja

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