Risse treten im Bauwesen an unterschiedlichsten Stellen auf und müssen keineswegs auf falsche Konstruktion oder minderwertiges Baumaterial zurückzuführen sein. Auch höhere Gewalt, z. B. Bergschäden, können Risse im Mauerwerk oder im Fundament auslösen. Risse im Holz werden meistens durch Trocknungsvorgänge, Spannungen oder Belastungen verursacht, wobei Gütemerkmale beim Schnittholz festlegen, welche Rißart zu welcher Minderung führt. Doch auch Holzrisse, die der Laie möglicherweise als gefährlich einstuft, müssen nicht unedingt die Tragfähigkeit beeinträchtigen. Relativ häufig kommen Risse bei fließenden Estrichen vor, auch nicht selten sind an aufsteigendem Mauerwerk Setzrisse zu sehen. An der Putzfassade findet man wiederum verschiedene Putzrisse. Größere Risse im Beton sind in jedem Fall Anlaß, einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Als Gütemerkmal von Schnittholz wird beispielsweise unterschieden nach der Art der Risse (Kernriß, Frostriß, Trockenriß, Ringriß bzw. Ringschäle, Schilferriß) oder nach Lage der Risse (Seitenriß, Kantenflächeriß, Endriß) oder nach der Tiefe der Risse (Oberflächenriß bzw. Haarriß, tiefer Riß, durchgehender Riß).