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Bauerwartungsland

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Mit dem Begriff Bauerwartungsland kennzeichnet die Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmoWertV) Grundflächen, die aufgrund mehrerer Merkmale anzeigen, dass in naher oder ferner Zukunft eine Umwandlung zum Bauland zu erwarten ist. Ein Kriterium hierfür kann die Eintragung im Flächennutzungsplan der Gemeinde als künftiges Bauland sein. Weiterhin zählen dazu die städtebauliche Entwicklung des Umlandes sowie der Stand der Bauleitplanung - zum Beispiel die Planung von Versorgungsleitungen.

Wer die Zeit Richtung Eigenheim auf seiner Seite hat, für den kann Bauerwartungsland eine finanziell interessante Option darstellen. Denn unerschlossenes, künftiges Bauland ist günstig. Es gibt jedoch auch entscheidende Nachteile.

Wie lange dauert es bis Bauerwartungsland Bauland wird?

Diese Frage lässt sich nicht allgemein beantworten. In manchen Fällen steht die Entscheidung durch die Gemeinde oder Stadt bereits an. Dann kann es sich um Tage handeln. In anderen Fällen kann es bis zu Jahren oder gar Jahrzehnten dauern.

Wichtig zu wissen: Diese Grundstücke dürfen nicht sofort nach dem Kauf bebaut werden. Zunächst muss der Käufer bei der Gemeinde eine Umwidmung beantragen. Für diese Prüfung gehen durchschnittlich sechs Monate ins Land. All diese Aspekte führen dazu, dass Bauerwartungsland meist von großen Investoren aufgekauft wird. Denn gleich, wie lange die Umwandlung in baureifes Land dauert, Grundsteuer wird mit dem Tag des Kaufes fällig.

Eine Alternative stellt Rohbauland dar. Hier ist die Bebauung offiziell bereits vorgesehen. Es fehlen allerdings noch Voraussetzungen zum Baubeginn.

Was bekommt man für Bauerwartungsland?

Bauerwartungsland lässt sich wirtschaftlich betrachtet zwischen reinem Ackerland und erschlossenem Bauland einordnen. In der Wertigkeit zeigt sich die Reihenfolge:

Ackerland
begünstigtes Ackerland
Bauerwartungsland
Rohbauland
baureifes Land.

Je nach Lage, Größe und Entwicklungsstand liegen die Quadratmeterpreise zwischen 30 und 60 Prozent unter denen erschlossener Flächen. Während es für Privatleute nur bedingt rentiert, Bauerwartungsland zu kaufen, ist ein Verkauf solcher Flächen von Vorteil. Denn eine Garantie für spätere Erlaubnis der Bebauung ist nicht gegeben.

Wer kauft Bauerwartungsland?

Ausgewiesenes Bauerwartungsland zu kaufen, bedeutet Zeit und Geduld zu investieren. Wer konkrete Baupläne hegt und in absehbarer Zeit bauen möchte, wird hier kein Geld anlegen. Zumeist gehen diese Flächen an Großinvestoren, die über Jahre planen. Diese haben nicht nur Wohnungsbau im Konzept. Bei wahrscheinlicher Mischbebauung können ebenso Gewerbeflächen für Handel und Industrie vorgesehen sein.

In vielen Fällen ist Bauerwartungsland einer Spekulation betreffend zukünftiger Verwendung unterworfen. Dieser Aspekt dreht gegebenenfalls an der Preisschraube.

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