Keller

Was kostet ein Keller und was ist beim Bau zu beachten?

Von Thomas Müller Am 28. Mai 2018

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Die Frage "Keller ja oder nein?" stellen sich alle Bauherren bei Beginn ihres Hausbaus, besonders die eines Fertighauses, denn Fertighäuser werden fast immer "ab O.K." angeboten - also ab "Oberkante Kellerdecke". Natürlich kann jedes Haus auch lediglich auf eine ebenerdige Bodenplatte gestellt werden.

Dennoch bietet der Bau eines Kellers allerhand Vorteile. Für viele ist der Keller kein dunkler Vorratsraum, sondern ein Spielkeller oder Hobbykeller und damit eine sinnvolle Erweiterung des Wohnraums. Trotzdem wird gerade bei Neubauten aus Kostengründen immer häufiger auf einen Keller verzichtet. Wie viel ein Keller kostet und was beim Bau beachtet werden sollte, erfahren Sie in diesem Artikel.

Geld sparen ohne Keller?

Die vermeintliche Sparmaßnahme, auf den Keller zu verzichten, sollte man sich lieber zweimal überlegen. Denn außer in ausgewiesenen Hochwassergebieten gibt es eigentlich keinen wirklich einleuchtenden Grund, auf einen Keller zu verzichten. Auch hohe Grundwasserstände sind kein Argument gegen den Keller. Ohne Frage verteuert ein Keller den Bau eines Hauses, setzt man es jedoch ins Verhältnis, so lässt sich für wenig Geld relativ viel Wohnraum gewinnen. Des weiteren muss man auch nicht von Anfang an den Keller zum Luxus-Souterrain ausbauen (lassen): Ähnlich wie beim Dachgeschoss kann man den Endausbau ein paar Jahre in die Zukunft verschieben und dann größtenteils in Eigenleistung durchführen.

Die folgende Beispielrechnung zeigt, dass trotz höherer Kosten, am Ende sehr viel mehr Platz durch einen Keller geschaffen werden kann. Im Verhältnis zur Bodenplatte, ist der gewonnene Wohnraum günstiger zu realisieren.

Beispielrechnung zum Hausbau mit Keller

Mehr Wohnraum für wenig Geld

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Eine ausführliche Gegenüberstellung

Fertigkeller für den schnellen Hausbau

Gerade wer als Bauherr einen sehr eng gestrickten Terminplan für den Hausbau hat, mag von einem Keller absehen und sich für eine schnell zu gießende Bodenplatte entscheiden. Doch auch ein Keller lässt sich im Fertigbauverfahren errichten. Leichtbauweise kommt bei einem Fundament natürlich nicht infrage. Die Wände und Deckenelemente werden zuvor passend zum späteren Haus vorgefertigt und vor Ort wird der Keller dann zusammengesetzt. Die Zwischenräume werden mit Beton verfüllt, so dass fest zusammenhängende Fundamentwände entstehen. Auf diese Weise kann ein Fertigkeller innerhalb eines Tages gebaut werden.

Alle Infos zu Fertigkellern und deren Kosten

Nutzungsmöglichkeiten eines Kellers

Ein Keller kann vielfältig eingesetzt werden. Hier sind einige Nutzungsmöglichkeiten:

Saune mit Dusche und Fußbädern im Keller
  • Unterbringung von Heizungsanlage und Hausanschlüssen
  • Einrichtung der Waschküche
  • Lagerfläche für allerlei Gerätschaften
  • Ausreichend Platz für Fitnessbereich, Sauna und Pool
  • Kühler Ort optimal für Vorratskammer oder Weinkeller
  • Lärmgedämmt optimal für Werkstatt oder Partykeller
  • Integrierung einer Garage im Keller
  • Realisierung einer Einliegerwohnung
  • Wohnraumerweiterung: Arbeitszimmer, Gästezimmer, Spielzimmer oder Hobbyraum (Heimkino, Dunkelkammer, Musikstudio)
Wichtige Infos zum Bau eines Wohnkellers
Höherer Wiederverkaufswert bei unterkellerten Häusern

Für den Keller spricht noch etwas ganz Entscheidendes: Hat man sich einmal gegen einen Keller entschieden, kann man das mit vertretbaren Mitteln nicht mehr ändern. Zudem ist der Wiederverkaufswert eines unterkellerten Gebäudes in aller Regel deutlich höher. Einer Umfrage zufolge sind 86 Prozent der befragten Makler der Meinung, dass Immobilien ohne Keller schwerer zu verkaufen sind, als Gebäude mit Keller.

Welche Baustoffe eignen sich für den Kellerbau?

Materialien zur Abdichtung der Kellerwände

Es bleibt also dem Bauherrn überlassen, aus welchem Material die Kellerwände errichtet werden sollen. Wichtig ist die Kellerabdichtung gegen Feuchtigkeit. Dazu verwendet man in der Regel sogenannte Bitumendickbeschichtungen.

Je nach Bodenverhältnissen muss auch noch eine Dränage eingeplant werden, die verhindert, dass drückendes Wasser die Wände unnötig belastet. Angeboten werden auch spezielle Drainageplatten die Regen- und Sickerwasser in die eigentliche Drainage und von dort in die Kanalisation ableiten.

Beim Abdichten der Innenwände des Kellers sollten Putze auf Gips-Basis auf keinen Fall verwendet werden, da Gips bei Feuchtigkeit aufquellt. Unter der Kellerdecke muss noch eine Horizontalsperre (durch Mauerwerksinjektion oder Stahlplatten) eingebracht werden, damit das Wasser aus den Kellerwänden nicht weiter in die Wohngeschosse aufsteigen kann.

Ausführliche Erklärungen zur Abdichtung und Dämmung

Eine Rückstausicherung im Keller einbauen

Vor allem bei ergiebigen Landregen im Sommer kommt es immer wieder vor, dass Keller "überflutet" werden. Wenn die Kanalisation die Wassermassen nicht aufnehmen kann, kommt es zu einem Rückstau des Wassers. Die Folge: Über die Abläufe wird das Abwasser in den Keller gedrückt - die Feuerwehr muss ausrücken und den Keller auspumpen.

Mit einer Rückstausicherung lässt sich der Ärger vermeiden. Praktisch sind Rückstauverschlüsse mit integrierter Pumpe. Damit kann man dann auch während eines Rückstaus Waschmaschine und Waschbecken weiternutzen, da die Pumpe das Abwasser trotz des Drucks von außen in die Kanalisation befördert.

Fenster und Lichtschächte im Keller

Ohne Fenster ist auch ein Keller nicht komplett. Sie sorgen trotz der unterirdischen Lage für ausreichend Luft und Licht. Bei der Auswahl der Kellerfenster sollten Sie schon die geplante Nutzung der Räume im Auge behalten.

  • Fenster für unbeheizte Räume sind in aller Regel einfach verglast.
  • Fenster für beheizte Räume dagegen benötigen eine Wärmeschutzverglasung.

Rahmen und Fensterflügel gibt es wahlweise aus Stahl, Kunststoff oder Holz. Zusätzlich lassen sich die Fenster durch Lochgitter sichern, integrierte Abluftöffnungen vervollständigen das Angebot.

Für eine wohnraumähnliche Kellernutzung bieten sich größere Fensterflächen an. Dabei sorgen aus Beton oder Kunststoff vorgefertigte Lichtschächte für einen optimalen Lichteinfall. In Kombination mit weißen, das Licht reflektierenden Wandflächen im Keller werden die Räume auch ohne Kunstlicht erstaunlich hell.

Das Non plus Ultra ist ein breiter Lichtschacht, dessen "Böschung" durch zusätzliche Bepflanzung besonders attraktiv wirkt. Im Zusammenhang mit Lichtschächten nie vergessen, die Konstruktionen mit einer Entwässerungsöffnung zu versehen bzw. die Schächte an die Dränage anzuschließen.

Fazit

Auch wenn der Hausbau mit Keller mehr Zeit in Anspruch nimmt und ein etwas höheres Budget verlangt als der Bau einer Bodenplatte, so ergibt sich am Ende mehr Platz, der variabel genutzt werden kann. Gerade bei kleinen Grundstücken bietet sich die Erweiterung des Wohnraums durch einen Keller an und ist die optimale Alternative zu einem Anbau. Letztlich verfügt ein Haus mit Keller über einen höheren Wiederverkaufswert und ist eine gute Investition für die Zukunft.

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