Termin beim Bauunternehmen: Tipps fürs Erstgespräch

Termin beim Bauunternehmen: Tipps fürs Erstgespräch

Von Clara Flemming Am 10. Januar 2023

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Den Weg ins eigene Zuhause zu wagen, stellt eine der bedeutendsten Entscheidungen im Leben dar. Kein Wunder also, dass, wenn Sie sich entschlossen haben, ein Haus zu bauen, so viele Erledigungen anfallen, dass Sie sich leicht überwältigt fühlen können. Deshalb wollen wir Ihnen eine Checkliste an die Hand geben, sodass Sie strukturiert vor dem Initialtermin mit Ihrer Baufirma die Grundlagen auf dem Weg in Ihr neues Zuhause klären können.

Haben Sie bereits ein Grundstück erworben, sich nach Inspiration umgesehen und sich Gedanken gemacht, wie das Haus am Ende aussehen soll, wird Ihr Hausbau-Projekt nun noch konkreter.

Richtlinien für die Erstberatung bei der Baufirma

Denn jetzt müssen Sie sich für ein Bauunternehmen entscheiden und das Erstberatungsgespräch steht vor der Tür. Aber was braucht man alles dafür und wie bereitet man sich am besten inhaltlich vor? Welche Fragen sollten Sie an das Bauunternehmen stellen? Und welche Themen muss man vor Baubeginn angehen?

Wir haben für Sie im Folgenden ein paar Tricks und Tipps zusammengestellt, damit der erste Termin mit dem Baupartner zum Kinderspiel wird.

Ersttermin: Was genau kann ich vorher schon vorbereiten?

Um Sie ideal beraten zu können, sind Bauberater oder Architektinnen von einigen Eckdaten Ihrerseits abhängig, damit sie Ihr Projekt genau verstehen und adäquat zu Ihrem Finanzrahmen etwas vorschlagen können.

Je mehr konkrete Angaben Sie zum Erstgespräch machen und je mehr Sie im Vorhinein an Vorarbeit geleistet haben, desto schneller ist der Planungsprozess und ein reibungsloser Ablauf ist gesichert, wenn es um den Bau Ihres Traumhauses geht. Sie sparen Zeit und Zeit ist Geld.

1. Das Grundstück

Teilen Sie dem Bauberater oder dem Architekturbüro genau mit, um welches Grundstück es sich bei Ihrem Projekt handelt. Je konkreter, desto besser, damit sich Ihre Ansprechperson vor dem Erstgespräch einen Eindruck von der Umgebung machen kann. Durch das Übermitteln der genauen Adresse lassen sich schon entscheidende Fragen klären. Besitzen Sie auch schon Pläne, dann schicken Sie diese idealerweise auch schon vorab mit. Manche Grundstücke verfügen nämlich über einen Bebauungsplan, der besagt, was auf Ihrem Grundstück überhaupt gebaut werden darf, wie die Abstandsflächen zu den angrenzenden Nachbargrundstücken aussehen müssen oder ob für das Haus eine bestimmte Anzahl an Geschossen zugelassen ist. Abweichungen sind nur sehr selten vom Bauamt erlaubt und bedeuten ebenfalls in der Anfrage viel Geduld, Zeit und auch eine gewisse Streitbarkeit; zudem können diese leider auch sehr teuer werden. Haben Sie die Möglichkeit, sich an den Bebauungsplan zu halten, erleichtert Ihnen dies den gesamten Bauprozess um einiges.

Verfügt Ihr Grundstück über keinen solchen Bebauungsplan, dann gilt in der Regel das Gesetz §34 BauGB, das besagt: Gebäude, die in unmittelbarer Nähe zueinander stehen, müssen sich in Art und Weise an die Umgebung anpassen.

Das heißt: Ihr Haus muss äußerlich und auch von der Größe zu den Gebäuden in Ihrer Straße passen. Abweichungen sind auch hier nur bedingt möglich! Hier spielt aber eine große Rolle, wo Ihr Grundstück sich befindet und wie die Umgebung aussieht.

Wichtig für Sie ist jedenfalls, dass Sie im ersten Schritt herausfinden, um welchen der beiden gerade erläuterten Fälle es sich bei Ihrem Grundstück handelt.

Im Zweiten geben Sie alle Dokumente, Pläne und auch Informationen zu Besonderheiten Ihres Grundstückes, wie z.B. einer Hanglage oder zu besonders weichem Boden durch Wassernähe, an Ihren Beratungspartner weiter. Denn die Beschaffenheiten Ihres Grundstückes beeinflussen ausschlaggebend, wie einfach ein Haus auf Ihrem Grund und Boden gebaut werden kann. Bedenken Sie: je aufwendiger, desto teurer wird es. Aber solange Sie von Anfang an aufgrund einer detaillierten Ausgangsbasis planen können, lassen sich im Nachhinein unvorhergesehene Überraschungen vermeiden und Sie können besser mit Ihrem Budget haushalten.

Haben Sie keinen Bebauungsplan, kann es sehr von Vorteil sein, so schnell wie möglich eine Vermessung zu beauftragen, um Ihr Grundstück für Sie aufzunehmen. Einen Vermessungsplan benötigen Sie z.B. auch für das Einreichen der Baugenehmigung beim Bauamt und so erspart dieser auch hier spätere Verzögerungen im Planungsprozess.

2. Der Preisrahmen

Haben Sie dies alles getan und wissen, was bei Ihnen möglich ist, dann wäre es wichtig, dass Sie herausfinden, was Sie sich eigentlich wirklich leisten können. Idealerweise besprechen Sie vor dem ersten Gespräch mit einem Bauunternehmen bei einer Finanzberatung, wie hoch Ihr Budget überhaupt ist und was Sie investieren können. Denn je genauer Ihr Finanzrahmen gesteckt ist, desto besser kann auch hier Ihr Gegenüber auf Ihre Wünsche und Anforderungen eingehen.

Beachten Sie, dass bei einem Hausbau nicht nur die Kosten eines Hauses getilgt werden müssen, es kommen nämlich auch Nebenkosten hinzu. Hier sollten Sie mit rund 15 bis 20 % der Baukosten als Baunebenkosten rechnen.

Zu diesen zählen unter anderem zum Beispiel:

  • die Baugenehmigung für Ihre Hausplanung
  • Notarkosten
  • Grunderwerbsteuer
  • Grundbuchkosten
  • Bodengutachten Ihres Grundstücks (um zu wissen, wie einfach es ist, auf Ihrem Grundstück zu bauen)
  • Vermessungskosten (um für die Baugenehmigung genaue Maße Ihres Grundstücks zu haben und genau planen zu können)

3. Das Traumhaus

Machen Sie sich gern im Vorhinein bewusst, welche Stile Ihnen zusagen. Wenn Sie ein Beratungsgespräch mit einer Baufirma haben, dann wissen Sie ja zumindest schon, was Ihnen grob gefällt. Dennoch hilft es, wenn Sie frühzeitig überlegen, wie Ihr Haus von außen aussehen soll. Soll es eine Stadtvilla mit Bauhaus-Architektur sein oder ein klassisches Einfamilienhaus mit Satteldach? Machen Sie sich Gedanken zu für Sie in Frage kommenden Designs und Stilrichtungen, und überlegen Sie auch schon, wie Ihr idealer Grundriss aussehen könnte. Das bedeutet natürlich nicht, dass Sie schon von Anfang an wissen müssen, wo welches Zimmer liegen soll und wie groß welcher Raum sein muss – hierbei unterstützt Sie natürlich die Planungsfachkraft jederzeit.

Wenn Ihr Budget begrenzt ist, empfehlen wir nur so viel Wohnfläche einzuplanen, wie es wirklich notwendig ist, um unverhältnismäßige Mehrkosten beim Hausbau und späteren laufenden Posten zu vermeiden.

Gegebenenfalls können Sie zu einem späteren Zeitpunkt beispielsweise das Dachgeschoss ausbauen, wenn Sie doch mehr Wohnraum benötigen sollten.

Haben Sie erfasst, was Sie benötigen und was möglich ist, dann machen Sie sich auch gern noch einmal Gedanken, was Sie sich wünschen. Sollte noch Spielraum in Ihrem Budget sein, dann stellt sich die Frage nach Sonderwünschen: Wollen Sie zum Beispiel schon immer ein bestimmtes ökologisches Heizsystem oder elektrische Rollläden haben? Dann teilen Sie auch dies bei Ihrer Bauberatung mit.

4. Beteiligung aller Entscheidungsbefugten

Als letzten Punkt möchten wir hier noch mit auflisten, dass es vorteilhaft ist, wenn alle Personen, die beim Hausbau involviert sind und Entscheidungen in Bezug auf die spätere Wohnsituation treffen, mit bei allen Gesprächen dabei sind. Dies kann Ihr:e Partner:in, im Mehrgenerationenhaus ein Elternteil oder die Schwiegereltern oder bei einem Doppelhaus das befreundete Paar, mit dem Sie bauen, sein. Denn auch hier - wenn Ihre Ansprechperson weiß, worauf sie eingehen muss und was beachtet werden sollte, vermeiden Sie mehrere Schleifen bei der Überarbeitung Ihrer Pläne und Sie kommen schneller zu Ihrem Traumhaus. Je besser diese über das ganze Projekt Bescheid weiß, desto reibungsloser Ihr Ablauf und Sie sparen auf längere Sicht Geld.

Fazit

Der Prozess eines Hausbaus kann aufregend, stressig und überfordernd sein. Vor allem, da es bedeutet, dass Sie viel Geld in die Hand nehmen. Um einen reibungslosen Prozess zu ermöglichen und so gut es geht, die Kosten im Rahmen zu behalten, bereiten Sie sich also am besten gut wie oben beschrieben vor. Denn je mehr Sie schon vor dem Erstgespräch erledigen, desto weniger Wartezeiten und Pausen bedeutet dies bei den späteren Prozessen. Verzögerungen sind nämlich meist mit Geldverlust gleichzusetzen. Mit unseren Tipps umschiffen Sie diese Gefahr schon im Vorhinein und starten mit Erfolg in Ihr Hausbau-Projekt.

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