Gipskarton oder Rigips ist ein Baumaterial, das beim Ausbau von Häusern ebenso wie beim Renovieren kaum noch wegzudenken ist. Es lässt sich leicht verarbeiten und die damit errichteten Wände sind platzsparend und langlebig zugleich. Zudem sorgen kurze Bauzeiten für schnelle Fertigstellung der Projekte. Hier erfahren Sie, was Rigips eigentlich ist, wie eine Rigipswand aufgebaut wird, wie hoch die Kosten dafür sind und welche Vorteile und Nachteile Wände aus Rigips haben.
Was ist Rigips?
Rigips ist die synonyme Bezeichnung für Gipskartonplatten. Diese wurden einst von der Firma Rigips in Deutschland eingeführt und weil der Name so eingängig ist, werden Gipskartonplatten einfach als Rigipsplatten bezeichnet, ganz egal, von welcher Firma sie hergestellt wurden. Werden Wände ohne Mörtel im sogenannten Trockenbauverfahren errichtet, sind diese Platten Standard. Mit ihnen werden Decken oder Dachschrägen verkleidet oder abgehängt, sie werden auch genutzt, um nicht tragende Wände zu errichten. Sie können auch eine bereits bestehende Wand mit Rigips verkleiden.
Die Platten bestehen aus einem Kern aus Gips. Dieser ist von einem festen Karton umgeben. Sind die Wände mit Rigips aufgebaut oder verkleidet, können sie verputzt, gestrichen, gefliest oder tapeziert werden. Weil die Platten aus Gipskarton allerdings stark saugfähig sind, müssen sie vor jeder weiteren Beschichtung grundiert werden.
Diese Wohnwand Rigips Ideen sind möglich:
- Raumtrenner oder Trennwand: Sie können mit einer Leichtbauwand aus Rigips schnell eine zusätzliche Wand einziehen, einen großen Raum teilen und daraus zwei kleinere Räume machen.
- Vorsatzschale: Sie wollen eine alte Wand begradigen? Dann ist eine Vorsatzschale mit Rigips eine schnelle und einfache Möglichkeit, mit der Sie sogar den Wärme- und Schallschutz verbessern können.
- Schallschutz: Soll der Schallschutz in den Räumen verbessert werden, können Sie eine Wand mit Rigips verkleiden.
Wie viel kostet eine Rigipswand?
Die Rigipswand Kosten richten sich danach, ob Sie die Wand selbst aufstellen oder dafür eine Firma beauftragen. Während die reinen Materialkosten für zehn Quadratmeter Wandfläche etwa 70 Euro betragen, also gut 7 Euro pro Quadratmeter, müssen Sie bei der Ausführung durch eine Firma mit 40 bis 60 Euro pro Quadratmeter rechnen. Schließlich kommt in diesem Fall ja auch die Arbeitszeit dazu.
Wie baut man eine Rigipswand?
Wollen Sie eine neue Wand errichten, bauen Sie zunächst einen Rahmen aus Holz oder Metall und verkleiden diesen dann entweder auf einer oder beiden Seiten mit den Rigipsplatten. Zuvor jedoch wird der Rahmen an der Decke und den angrenzenden Wänden sauber verdübelt. An den Übergängen zum Boden und den Wänden sorgen Dichtungen aus Kunststoff oder Filz dafür, dass der Schall nicht übertragen wird. Für das Verschrauben der Platten werden Spezialschrauben verwendet, sogenannte Schnellbauschrauben. Diese sind schwarz beschichtet und haben ein grobes Gewinde für den Rahmen aus Holz, ein feines Gewinde für einen Metallrahmen.
Die Platten lassen sich leicht auf das benötigte Maß zuschneiden. Sie können dafür eine Stichsäge nutzen, oder die Platten mit einem Cutter einritzen und über einer geraden Kante brechen.
Die Platten sind in den Farben grün und hellgrau erhältlich. Während die grünen Platten speziell für den Einsatz in Feuchträumen konzipiert und daher mit einer Kernimprägnierung versehen wurden, sind die hellgrauen Platten für normale Wohnräume gedacht.
Vorteile und Nachteile von Rigipswänden
Die Vorteile der Schnellbauwände:
- Sie lassen sich schnell auf einem Rahmen montieren oder an die Wand kleben. Sie brauchen keinen Mörtel, um die Wand zu errichten.
- Weil Rigips trocken ist, kommt keine Feuchtigkeit in den Boden oder die Wand.
- Die Platten sind leicht und eignen sich auch für einen nachträglichen Ausbau des Dachgeschosses.
- Dank ihres geringen Gewichtes können Wände aus Rigips frei im Grundriss aufgestellt werden.
- Wird ein großer Raum durch eine Rigipswand in zwei kleinere geteilt, braucht diese nur wenig Platz, weil sie sich sehr schmal aufstellen lässt.
- Die Platten sind trotz ihrer Stärke von 12,5 oder 15 Millimeter sehr stabil.
- Rigips als Material verfügt über gute Eigenschaften für Schallschutz, Wärme- und Schalldämmung.
- Die Platten lassen sich von einem geübten Heimwerker auch in Eigenregie verarbeiten.
Die Nachteile der Schnellbauwände
- Aus Rigipsplatten bestehende Wände können nur begrenzte Lasten tragen. Soll ein schweres Möbel an der Wand hängend befestigt werden, sollten Sie zuvor die Tragkonstruktion darauf ausrichten.
- Wollen Sie einen normal schweren Hängeschrank oder etwas anderes an den Gipskartonplatten befestigen, brauchen sie spezielle Hohlraumdübel für Rigips.
Was trägt eine Wand aus Rigips?
Ist die Wand aus Rigips tapeziert oder verputzt, sieht sie genauso aus wie eine massive Wand. Niemand kann sehen, dass sich unter der dünnen Rigipsschicht eine Konstruktion aus Metall oder Holz befindet. Eine Wohnwand aus Rigips steht sicher. Stoßen Sie mit schweren Möbel an, können Sie schlimmstenfalls eine Delle oder Kratzer verursachen.
Wollen Sie Bilder oder leichte Regale an die Wand hängen, geht das problemlos. Für Bilder reichen in der Regel einfache Nägel aus. Soll ein Regal für Bücher oder ein Schrank angehängt werden, müssen Sie spezielle Hohlraumdübel für Rigips verwenden. In diesem Fall sollte die Wand aus Rigips mindestens 12,5 Millimeter dick sein. Ist der Gegenstand schwerer als 40 Kilogramm oder ragt er - wie beispielsweise ein Waschbecken - weit in den Raum hinein, sollten Sie die Konstruktion unter den Rigipsplatten entsprechend konzipieren.