Bauschaum findet zum Abdichten bei Fenster- und Türmontagen Verwendung. Auch beim Verkleben von Holz oder Kunststoffen kommt Montageschaum zum Einsatz. Die Verarbeitung ist einfach und das Ergebnis ist sicher. Doch wenn Sie schon einmal mit Bauschaum gearbeitet haben, werden Sie die Problematik kennen, wenn Sie überschüssigen oder heruntergetropften Bauschaum entfernen mussten. Hier erfahren Sie, wie Sie frischen und festen Montageschaum entfernen und worauf Sie im Umgang mit PU-Schaum achten sollten.
Definition Bauschaum
Bauschaum, auch unter den Begriffen Isolier- und Montageschaum bekannt, ist ein Baustoff auf Polyurethan-Basis. Daher kommt auch ein weiterer Name, unter dem die Schäume angeboten werden. PU-Schaum ist in zwei verschiedenen Varianten erhältlich. Montageschaum ist selbst-expandierend, wodurch er für vielerlei Anwendungsbereiche zum Einsatz kommt.
Ausführungen
PU-Schäume sind als 1K und 2K erhältlich. Beim 1K-PU-Schaum handelt es sich um einen Bauschaum, der im Kontakt mit der Luftfeuchtigkeit aushärtet. 2K-PU-Montageschaum besteht aus zwei Komponenten, die miteinander reagieren und so zur Aushärtung des geschäumten Bereichs führen. Eine weitere Unterteilung erfolgt in
- Isolierschaum
- Montageschaum
- Dämmschaum
- Füllschaum.
Anwendungsgebiete
Mit Bauschaum wird in vielen Bereichen des Handwerks gearbeitet. Auf Baustellen kommt er zum Beispiel in der Dämmung und Isolierung zum Einsatz. In der Fenster- und Türmontage findet PU-Schaum zum Ausschäumen von Anschlussstellen Verwendung. Auch zur Unterfütterung und Einpassung von Fensterbänken eignet sich der leicht zu verarbeitende Bauschaum sehr gut. Selbst in der Schalldämmung und bei Dachausbauten, in der Montage von Rollladenkästen sowie zum Verschließen von Rohrdurchführungen wird Bauschaum genutzt. Da der Baustoff aufquillt, bewegt er sich trotz präziser Einbringung oftmals über den zu füllenden Raum hinaus. Das bringt mit sich, dass Sie den überschüssigen Bauschaum entfernen müssen.
Wie kann Bauschaum entfernt werden?
Am besten lässt sich frischer PU-Schaum entfernen. Doch nicht immer bleibt unmittelbar nach der Baumaßnahme die Zeit, um sich ums Montageschaum entfernen zu kümmern und die Rückstände im weichen Zustand abzuwischen. Bei gehärtetem Bauschaum ist das Entfernen ein wenig schwieriger und erfordert viel Know-how sowie die richtigen Materialien.
Frischer Bauschaum
Frischen, noch nicht ausgehärteten Bauschaum entfernen Sie am besten mit einem trockenen Tuch. Sollte es sich um größere Mengen handeln, nutzen Sie mehrere Tücher und schließen damit aus, dass Sie das Ergebnis "verschlimmbessern" und den PU-Schaum verschmieren. Nach der Rückstandsentfernung und der Trocknung des restlichen Bauschaumes wischen Sie das Areal noch einmal mit einem feuchten Tuch ab.
PU-Schaumentferner
Ist der Montageschaum erst einmal ausgehärtet, können Sie den PU-Schaum nur entfernen, in dem Sie zu einem speziellen Mittel greifen. PU-Schaumentferner als Paste oder als Spray eignen sich für die meisten Untergründe und sind daher eine gute Lösung. Auf lackierten Flächen und eloxierten Untergründen sollten Sie keine Lösungsmittel und keine handelsüblichen PU-Schaumentferner verwenden. Um das richtige Produkt zu wählen, achten Sie beim Kauf des Entferners darauf, ob die Anwendung für Ihren Untergrund empfohlen wird.
PU Schaum entfernen auf Oberflächen
Um Montageschaum zu entfernen, können Sie fernab der angebotenen Spezialprodukte auch mit Hausmitteln arbeiten oder sich für eine schonende mechanische Entfernung entscheiden. Besonders heikel ist es, PU-Schaum zu entfernen, der auf Ihre Haut oder auf die Kleidung gelangt ist. Die folgenden Tipps geben Ihnen eine praxistaugliche Hilfestellung.
Hausmittel
Es gibt nicht viele, aber dennoch ein paar hilfreiche Hausmittel um Montageschaum zu entfernen. Nagellackentferner mit Aceton, Isopropanol aus der Apotheke und eine Mischung aus Spülmittel und Kaffeepulver lösen Bauschaumreste auf. Allerdings empfiehlt sich der Einsatz von Hausmitteln nur für kleine Areale mit wenig Bauschaum und nur für unempfindliche Oberflächen.
Mechanische Entfernung
Bleibt eine größere Menge an Rückständen vorhanden, können Sie beim Bauschaum entfernen manuell vorgehen. Mit einem Teppichmesser oder einer Rasierklinge erzielen Sie gute Erfolge. Auch ein Glasschaber und Stahlwolle können zur mechanischen Entfernung von Montageschaum eingesetzt werden. Für sensible Untergründe eignen sich die mechanischen Helfer nicht, da es zu sichtbaren Kratzspuren und Oberflächenschäden kommt.
Haut
Wenn Sie beim Ausschäumen Handschuhe tragen, kann kein Bauschaum auf Ihre Haut gelangen. Folgen Sie keinesfalls den im Internet häufig zu lesenden Empfehlungen, sich die Hände mit Nitroverdünnung zu waschen. Um Hautschäden zu vermeiden und den harten PU-Schaum zu entfernen, benötigen Sie Geduld und Seife. Auch eine spezielle Handwaschpaste oder Babytücher und ein Bimsstein bringen Erfolg.
Kleidung
Gelangt Montageschaum auf Ihre Kleidung, ist die Textilie in den meisten Fällen ruiniert. Kleinere Stellen können Sie mit dem Fingernagel reinigen, in dem Sie versuchen, den Bauschaum durch Kratzen zu entfernen. Auch ein Topfkratzer und Spülmittel oder Nagellackentferner mit Aceton sind teilweise geeignet. Wichtig: Tragen Sie robuste Arbeitskleidung und verzichten Sie darauf, in Ihren guten Textilien mit Bauschaum zu arbeiten.
So wird Bauschaum entsorgt
Ausgehärtete Bauschaumrückstände können Sie regulär im Hausmüll entsorgen. Anders verhält es sich mit den Dosen, die als Sondermüll eingestuft und vom Baumarkt oder dem Händler im Internet zurückgenommen werden müssen. Alternativ können Sie PU-Schaum-Dosen auf dem Wertstoffhof entsorgen. In die gelbe Tonne oder in den Hausmüll gehören die Behälter von Montageschaum nicht. Tipp: Wenn Sie größere Mengen Bauschaum entfernen, sollten Sie die Rückstände nicht in den Hausmüll werfen. Auch hier empfiehlt es sich, den nächsten Wertstoffhof aufzusuchen und eine umweltgerechte Entsorgung vorzunehmen.