Ein KNX Smart Home hat erhebliche Vorteile. Es ist komfortabel, wenn das Haus intelligent ist, aber es trägt auch wesentlich zu mehr Sicherheit bei. Wird es bereits beim Neubau eingeplant, ist die Installation deutlich einfacher und günstiger. Dabei werden die einzelnen Gewerke wie Heizung, Lüftung und Klimaanlage intelligent miteinander vernetzt und können smart gesteuert werden. Hier erfahren Sie, was ein KNX System eigentlich ist, wie ein solches Bussystem funktioniert, was es im Neubau kostet und welche Vor- beziehungsweise Nachteile es hat.
Was ist ein KNX System?
Die Abkürzung KNX bedeutet Konnex-Bus und bezeichnet in der Gebäudeautomation ein einheitliches Kommunikationsmittel für die einzelnen Bereiche. Es ist ein international gültiger Standard in der Systemtechnik, der in Industrie, Gewerbe und in Privathäusern gleichermaßen verwendet wird.
Moderne Elektrotechnik ist mehr als das einfache Verlegen von Stromkabeln, Lichtschaltern und Steckdosen. Sensoren steuern Bewegungsmelder, Lichtschranken, Thermostate, Kameras und viele weitere Geräte. Diese machen das Wohnen intelligent und smart. Dank KNX Smart Home sprechen alle Geräte eine Sprache und können entsprechend gesteuert und geregelt werden.
Wie funktioniert ein Bussystem?
Werden Smart Home Systeme im Neubau realisiert, wird dabei die Stromversorgung mit Wechselstrom und die Gerätesteuerung mit Gleichspannung getrennt voneinander verlegt. Ist das System eingebaut, muss es mit einer speziellen Software programmiert werden. Dabei werden die einzelnen Teilnehmer (Geräte) programmiert und die Adressen zugewiesen. Dank der hohen Übertragungsrate von 9,6 kBit pro Sekunde könnte ein solches System bei korrekter Programmierung über 60.000 Verbraucher gleichzeitig steuern.
Über die Aktoren steuert das System die angeschlossenen Verbraucher, beispielsweise die Beleuchtung, Jalousien oder die Heizung. Diese Aktoren werden zwischen den Verbrauchern und dem Bussystem im Haus installiert. Mittels Sensoren oder Computer kommuniziert der KNX-Bus, empfängt die Daten und leitet sie an den Aktor. Dieser aktiviert oder deaktiviert die nötige Netzspannung, so dass beispielsweise die Jalousien hoch- oder runtergefahren werden.
Im Vergleich zu einem Funksystem ist ein kabelgebundenes Bussystem weitaus verlässlicher und funktioniert in der Regel reibungslos, während Funksysteme unter Verbindungs- und Übertragungsstörungen leiden können.
Was kostet KNX im Neubau?
Damit die Vorteile des Systems gut genutzt werden können, wird beim Neubau das Steuerungsnetz und die eigentliche Stromversorgung getrennt verlegt. Damit wird die Installation fit für die Zukunft, ist jedoch um einiges teurer als eine reine Elektroinstallation. Bei einem normalen Einfamilienhaus kostet die reine Elektroinstallation etwa zwischen 12.000 und 15.000 Euro. Für die KNX-Installation kommen zusätzlich zwischen 10.000 und 15.000 Euro dazu, je nachdem, wie umfangreich die Funktionen gewählt werden.
KNX Vorteile und Nachteile
Vorteil - Wohnkomfort wird deutlich erhöht:
Das Licht lässt sich automatisch regeln. Helligkeitssensoren registrieren, wann es draußen dunkel wird und das Außenlicht wird eingeschaltet. Audio- und Videodateien können zentral gespeichert und von allen Räumen abgerufen werden. Rollläden und Jalousien können automatisch gesteuert werden, selbst die Fenster können darüber zur Lüftung geöffnet und geschlossen werden.
Vorteil - Sicherheit vor Einbruch und anderen Gefahren nimmt zu:
Alarmanlage, Zutrittskontrolle und Videoüberwachung des Gebäudes lässt sich in einem KNX Smart Home über das System steuern. Wird die Haustür von außen verschlossen, werden gleichzeitig Videoüberwachung und Alarmanlage aktiviert. Sensoren an den Fenstern registrieren es, wenn ein Einbruch versucht wird und melden es aufs Handy. Bei längerer Abwesenheit kann die Beleuchtung in den Räumen unregelmäßig ein- und ausgeschaltet werden, ebenso werden die Rollläden automatisch nach oben beziehungsweise unten gefahren. Sensoren können ebenso bemerken, wenn Gas aus der Heizung austritt. Dann wird entweder die Belüftung aktiviert oder es werden die Fenster geöffnet.
Nachteil - Kosten fallen höher aus:
Neben den höheren Kosten für eine solche Installation gibt es noch einen weiteren Nachteil. Damit das kabelgebundene Smart Home System programmiert werden kann, braucht es eine kostenpflichtige Software. Zudem ist eine nachträgliche Installation aufwändig und teuer, da Wände, Decken und Böden aufgemacht werden müssen, um die nötigen Kabel zu legen. Daher empfiehlt sich ein KNX Bussystem primär für Neubauten.
Im Neubau lässt sich ein KNX Smart Home relativ einfach installieren. Es ermöglicht ein deutliches Plus an Sicherheit und Komfort und kann ganz nebenbei Strom sparen. Auch künftig werden immer weitere digitale Technologien entwickelt. Damit diese auch genutzt werden können, ist ein solches Bussystem im Neubau sinnvoll.