Die Baufertigstellungsversicherung bietet dem Bauherren eine finanzielle Absicherung für einen bestimmten Fall an: Falls die von ihm beauftragte Baufirma während der Fertigstellung eines Hausbaus insolvent wird, soll er keinen zusätzlichen Mehraufwand haben. Bei Abschluss einer Fertigstellungsbürgschaft kann der Bauherr auf eine dritte Partei zurückgreifen. Diese steht für den Ersatz der Kosten ein, die bis zur Fertigstellung der Immobilie anfallen.
Baufertigstellungsversicherung: Was ist das?
Die Planungen eines Hausbaus schließen auch den Abschluss einer Fertigstellungsversicherung für den Hausbau ein. Mit dieser Versicherung sichert ein Bauherr sich gegen das Risiko eines finanziellen Mehraufwandes ab, wenn eine Baufirma wegen einer eingetretenen Insolvenz die Arbeiten nicht bis zur Fertigstellung des Gebäudes abschließen kann. Der Bauherr kann sich auch gegen das Risiko absichern, wenn gegen die Baufirma eine Zahlungspfändung eingeleitet wird.
Arten von Fertigstellungsversicherungen für den Hausbau
Es werden die drei folgenden Arten von Baufertigstellungsversicherungen unterschieden:
- Ausführungsbürgschaft
- Gewährleistungsbürgschaft
- Vertragserfüllungsbürgschaft
1.) Ausführungsbürgschaft
Die Ausführungsbürgschaft sichert das Risiko eines Bauherren ab, wenn das von ihm beauftragte Bauunternehmen seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann und deshalb die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt wird. Der Vorteil: Schließt ein Bauherr eine Ausführungsbürgschaft ab, bewahrt er die Ansprüche, die er gegen einen Auftraggeber durchsetzen kann. Dieser wird mit der Ausführungsbürgschaft dazu verpflichtet, die für den Bau erforderlichen Tätigkeiten bis zur Übergabe des Bauwerks durchzuführen.
2.) Gewährleistungsbürgschaft
Um einen finanziellen Mehraufwand auszuschließen, den ein Bauherr nach Fertigstellung des Baus wegen Baumängel hinnehmen muss, können die Parteien vor Beginn der Baumaßnahmen eine Gewährleistungsbürgschaft abschließen. Die gesetzliche Gewährleistungspflicht beträgt 5 Jahre.
3.) Vertragserfüllungsbürgschaft
Möchte ein Bauherr sich sowohl gegen die Insolvenz der Baufirma als auch gegen Baumängel absichern, die er erst nach Abschluss der Baumaßnahmen feststellt, kann er mit der Vertragserfüllungsbürgschaft eine Kombination aus der Bürgschaft für die Ausführung des Baus und der Gewährleistungsbürgschaft mit der Baufirma abschließen.
Welche Kosten fallen bei Abschluss einer Baufertigstellungsversicherung an?
Für den Abschluss einer Fertigstellungsversicherung fallen in der Regel Kosten an, die circa drei Prozent der veranschlagten Kosten für den gesamten Bau ausmachen. In der Versicherung ist ein Versicherungsschutz integriert, der auch die Kosten für einen Bausachverständigen und die Aufwendungen für die bautechnische Prüfung des gesamten Bauvorhabens einschließt.
Worauf sollte vor dem Abschluss geachtet werden?
Die Baufertigstellungsversicherung für einen Hausbau schließt die beauftragte Baufirma mit dem Versicherungsunternehmen ab. Auf die Konditionen, die hier vereinbart werden, hat ein Bauherr keinen Einfluss. Ihm steht es aber zu, die Vereinbarung der Baufirma mit dem Versicherungsunternehmen zu prüfen.
Die Versicherungsverträge enthalten z. B. Klauseln, die den Versicherungsschutz für bestimmte Leistungen ausschließen, die mit dem verwendeten Baustoff oder dem Defekt einer Steuerungsanlage in Zusammenhang stehen. Um sich vor einem finanziellen Risiko zu schützen sollte der Bauherr die Baufirma auf diesen Umstand hinweisen und auf eine Änderung des Versicherungsvertrages bestehen.
Ein Bauherr braucht die Baufirma nicht zu dem Abschluss einer Fertigstellungsversicherung für den Hausbau zu drängen, wenn diese ihm für den Fall der Insolvenz genügend Sicherheiten bieten kann, um ein finanzielles Risiko in Grenzen zu halten oder ganz abzuwenden.
Fertigstellungsbürgschaft: Was ist das?
Die Bürgschaft für die Fertigstellung eines Hausbaus ist eine besondere Form des Bürgschaftsversprechens, das im Rahmen eines Hausbaus zur Anwendung kommen kann. Als Bürge fungiert hier in der Regel eine Bank oder eine Versicherung. Die Verpflichtung aus der Bürgschaft wird erfüllt, wenn eine Baufirma die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen muss und folglich auch keine finanziellen Mittel mehr zur Verfügung hat, um den Auftrag des Bauherren bis zur Fertigstellung des Gebäudes abzuschließen.
Wie hoch ist eine Bürgschaft für die Fertigstellung eines Hausbaus?
Die Höhe der von einer Versicherung oder Bank übernommenen Bürgschaft, wird in dem Bürgschaftsvertrag mit der beauftragten Baufirma schriftlich fixiert. In der Regel erhält der Bauherr hiermit einen Versicherungsschutz, der die Kosten bis zu 20 Prozent der Bausumme übernimmt.
Wie kommt eine Fertigstellungsbürgschaft zustande?
Für den Abschluss der Bürgschaft für die Fertigstellung eines Hausbaus ist die Baufirma zuständig, die den Auftrag für ein Bauvorhaben angenommen hat.