Haus mit gewissem Etwas
Mit seinen pfiffigen Pultdächern und gestaffeltem Baukörper fällt Haus Stromberg sofort angenehm ins Auge. Und ein Blick in den Grundriss macht deutlich, dass dieser erste Eindruck nicht täuscht: Hier wurde auch innen alles getan, um die außergewöhnliche äußere Erscheinung in ein attraktives Wohnkonzept für die Bewohner umzusetzen.
Vor einigen Jahren Trendsetter, die in deutschen Neubaugebieten die Wende zur modernen Architektur einläuteten, erfreuen sich Pultdachhäuser auch heute noch großer Beliebtheit. Dies gilt besonders für die Variante mit zwei gegenläufigen Pultdächern, die dynamischer wirkt und einige architektonische Vorteile bietet. Die fallen bei Haus Stromberg von Keitel Haus sofort ins Auge. Vorteil 1: Das zweigeteilte Dach sorgt bei breiten, quadratischen Grundrissen für angenehme Baukörperproportionen. Dies umso mehr, wenn man die Dächer und die dazugehörigen Baukörperhälften zueinander versetzt oder wie hier in unterschiedlichen Größen plant.
Vorteil 2: Mehr Spielraum bei der Dachgestaltung. Bei Haus Stromberg bietet zum Beispiel das flachere Pultdach (25 Grad) den optimalen Neigungswinkel für die Photovoltaikanlage, während das steilere (30 Grad) im Obergeschoss offene, luftige Räume mit hoher Decke entstehen lässt. Auch der Kniestock (120/150 cm) wurde variiert, um die Räume unterm Dach an den Bedarf ihrer Bewohner anzupassen. Ergänzt wird das ansprechende Hauskonzept durch eine elegante Farbgebung in weiß und Dunkelgrau, eine schlichte Linienführung und schlanke Fensterformate, die zusammen mit dem hoch aufstrebenden Dach auf der Nordseite die Vertikale betonen.
Insel der Behaglichkeit
Innen lässt sich die Zweiteilung des Baukörpers zur Gliederung des Grundrisses nutzen: Essplatz und Wohnbereich bilden in der kompakteren Südhälfte des Hauses eine Art separaten Trakt, der sich über Schiebetüren von der Diele abtrennen lässt. Zweiflügelige Glastüren sorgen ringsum für lange Blickachsen und kurze Wege zu Terrasse und Garten, ein zentraler, von beiden Seiten einsehbarer Kaminofen für angenehme Wärme und behaglichen Feuerschein. Der Wohnbereich bildet hinter dem Ofen eine Insel der Behaglichkeit, der Essplatz ist als kommunikatives Zentrum ausgelegt, in dem sich alle Verkehrsachsen kreuzen.
Der Übergang zur Küche ist offen. Wer ihn beschreitet, überquert eine imaginäre Grenzlinie zwischen Wohn- und Nebenräumen. Letztere befinden sich in der größeren Baukörperhälfte, die auch den Hauseingang, die Diele und das Treppenhaus beherbergt. Zum Raumprogramm gehören außerdem eine Vorratskammer neben der Küche und ein Gästezimmer im Eingangsbereich: Barrierefreies Wohnen im Alter ist also denkbar, da sich das Gästezimmer alternativ als Schlafraum nutzen lässt. Das dazu erforderliche Duschbad befindet sich bereits in angenehmer Nähe direkt gegenüber.
Gewinnbringende Dachgeometrie
Besonders gespannt darf man bei einem Haus mit gegenläufigen Pultdächern auf das Dachgeschoss sein. Hier hat auch Haus Stromberg Besonderes zu bieten. Ins Auge fallen der Elternschlafraum und das komfortabel ausgestattete Wohnbad, die mit luftiger Raumhöhe unterm steilen Pultdach, lang gezogenen, schlanken Dachfenstern und hoher Zwischentür ein Raumerlebnis bieten, wie man es selbst in einem Erdgeschoss ohne Dachschrägen selten findet.
Deutlich unauffälliger, aber nichtsdestoweniger gut durchdacht sind die Kinderzimmer. Hier scheint der Wohnraumverlust unter der Dachschräge auf den ersten Blick groß – er existiert aber in erster Linie auf dem Papier: Dank flacher Dachneigung und hohem Kniestock sind auch die Bereiche unterhalb der Zweimeterlinie sehr gut als Wohn- und Spielflächen nutzbar. – Für ein Bett ist die Raumhöhe geradezu komfortabel. Auch innen wurde die besondere Dachgeometrie von Haus Stromberg also genutzt, um die Attraktivität des individuellen Entwurfs für seine Bewohner zu erhöhen.