Eingestürzte Blockhütte

Der Hausbock und sein Gefahrenpotenzial

Von Wolfram Wolbring Am 16. September 2021

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Als Käufer einer Bestandsimmobilie sollten Sie einer Problematik größte Aufmerksamkeit schenken - einem möglichen Hausbockbefall. Hausbockkäfer und die noch bekannteren gewöhnlichen Nagekäfer - Holzwürmer - können gravierende Schäden erzeugen und Häuser sogar zum Einsturz bringen. Hier erfahren Sie, wie Sie einen Hausbockbefall erkennen und worauf Sie bei der Hausbesichtigung neben anderen Dingen achten sollten.

Was ist ein Hausbock?

Hausböcke sind Schädlinge, die pro Tier bis zu 400 Eier ablegen. Man findet die unangenehmen und gefährlichen "Mitbewohner" vor allem in Dachstühlen und in Holzfußböden. Der Hausbockkäfer, der nicht mit dem gemeinen Holzbock zu verwechseln ist, erreicht eine Körperlänge zwischen 8 und 26 Millimetern. Doch die hauptsächliche Gefahr geht nicht einmal vom Käfer selbst, sondern von den Larven des Hausbockkäfers aus. Überall dort, wo mit totem Nadelholz gebaut wird, findet der Käfer einen adäquaten Lebensraum vor. Um einen Befall zu erkennen und den Hausbock zu bekämpfen, sollten Sie wissen, welche Gewohnheiten er pflegt, wie er aussieht und wo Sie in Ihrem Haus nach diesen Schädlingen suchen sollten.

Lebensgewohnheiten

Totes Holz stellt den Lebensraum des Holzbocks dar. Vor allem Nadelholz wird bevorzugt, da es den richtigen Eiweißgehalt und eine vom Käfer geschätzte Faserstruktur hat. Der Holzbockkäfer sucht sich Ritze und Spalte, in denen er mit einem Mal bis zu 400 Eier ablegt. Nach der Paarung und der Eiablage sterben die adulten Käfer binnen 4 Wochen. Doch aufatmen sollten Sie beim Auffinden eines toten Hausbocks nicht, denn sein Fund bedeutet, dass auf Ihrem Dachstuhl eine ganze Menge gefräßiger Larven heranwachsen und die Statik Ihres Hauses in Gefahr bringen. Die meisten Häuser werden mit Nadelhölzern gebaut, das der Käfer schätzt und in dem er sich deutlich wohler fühlt als in Dachstühlen, die mit Eiche und anderen Laubhölzern errichtet werden.

Aussehen

Hausböcke sind unscheinbar und werden aufgrund ihrer Größe und Körperform nicht selten mit "harmlosen" Käfern verwechselt. Im adulten Zustand erreichen Hausbockkäfer eine Größe von 8 bis 26 mm. Sein brauner bis schwarzer Körper ist von feinen grauen Haaren bedeckt, die Sie allerdings aufgrund der geringen Größe der Schädlinge kaum mit dem bloßen Auge erkennen. Die Körperform erscheint dreigeteilt, da sich zwischen dem Kopf, dem Vorderkörper und dem beflügelten Hinterteil Einkerbungen befinden, die wie umlaufende Ringe erscheinen. Finden Sie einen dieser Beschreibung entsprechenden Käfer in Ihrem Haus, betrachten Sie ihn in Ruhe und finden Sie heraus, ob es sich um einen Hausbockkäfer handelt.

Wo fühlt sich der Hausbock wohl?

Wie bereits erwähnt, brauchen Hausböcke totes Nadelholz als Nahrung und für die Eiablage. Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass Sie in Neubauten kein Risiko für einen Hausbockbefall haben, besteht genau hier eine höhere Gefahr.

Neubauten

Hausbockkäfer mögen zwar totes, aber kein altes Holz. Durch neue Bauweisen - zum Beispiel die Holzrahmenbauweise, finden Hausböcke den optimalen Lebensraum. In hartem Kernholz haben die Schädlinge keine Überlebenschance. Doch im weichen Nadelholz fühlt er sich wohl und findet ausreichend Nahrung. Ein weiterer Grund, warum Neubauten häufiger befallen sind als Altbauten, beruht auf den immer schlanker werdenden Querschnitten der Balken.

Altbauten

Das Risiko für einen Hausbockbefall ist in Altbauten zwar niedriger, aber nicht ausgeschlossen. Dazu kommt, dass die Schädigung der älteren Hölzer enormer als bei jungem Holz ist. Der Nährstoffgehalt in 80, 100 oder 200 Jahre altem Holz ist so gering, dass die Schädlinge eine größere Menge verzehren und somit einen umfangreicheren Schaden anrichten.

Gefahr für die Stabilität des Hauses

Durchlöcherte, von Fraßspuren gezeichnete Quer- und Stützbalken wirken sich auf die Statik des Hauses aus. Ein langfristig unentdeckter Hausbockbefall kann bei älteren und neuen Häusern zum Einsturz des Gebäudes führen. Bedenken Sie dabei, dass sich die Larven durchschnittlich 6 Jahre vom Holz Ihrer Balken ernähren, ehe sie zu Käfern werden und für neue Nachkommen sorgen.

Entdeckung und Bekämpfung

Fraßspuren im Holz sind immer ein Hinweis auf Hausböcke. Auch wenn Sie keinen Käfer sehen und keine Schlupflöcher entdecken, sollte sich ein Spezialist den betroffenen Balken ansehen. Um den Hausbock zu bekämpfen, können verschiedene Verfahren angewandt werden. Ein Experte wählt das für Ihren Schädlingsbefall beste Mittel und nimmt die Bekämpfung effektiv vor.

Hausbockbefall melden

Gibt es beim Hausbock eine Meldepflicht? Hier unterscheiden sich die Vorgaben in den einzelnen Bundesländern. In Sachsen und Thüringen muss der Befall gemeldet und ein Nachweis darüber erbracht werden, dass Sie einen Fachmann mit dem Hausbock bekämpfen beauftragt haben.

Schutz vor Hausböcken

Prävention in Form von Holzschutz ist die einzige Möglichkeit, den Schädlingsbefall gar nicht erst entstehen zu lassen. Thermohölzer, der Bau mit Laub- oder Kernholz sowie spezielle Holzbehandlungsverfahren können Hausböcke fernhalten. Wichtig ist, dass Sie Ihre tragenden Balken und vor allem den Dachstuhl regelmäßig kontrollieren und beim kleinsten Verdacht auf einen Hausbockbefall umgehend handeln.

Häufige Fragen zum Thema Hausbock:

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