Bei Estrich handelt es sich um einen fugenlosen Bodenbelag, auf dem letztendlich Teppich oder Fliesen, Parkett oder Laminat verlegt wird. Estrich an sich unterscheidet sich je nach seiner Konstruktion, Einbauweise, späteren Nutzung sowie der verwendeten Bindemittel. Er wird grundsätzlich aus Norm-Zement, Wasser oder Sand mit Körnung/Sandkorn von 0 bis 8 Millimeter oder 0 bis 16 Millimeter hergestellt. Je nachdem welche Art Estrich von welchem Hersteller gewählt wird, sind verschiedene Zusatzstoffe beigefügt.

Welche Arten von Estrich gibt es?

Estrich wird prinzipiell dadurch unterschieden, welches Bindemittel enthalten ist. Am geläufigsten ist Zementestrich, der in Verbindung mit Wasser als Fließestrich bezeichnet wird. Da dieses Material gegenüber Feuchtigkeit sehr unempfindlich ist, lässt es sich in etlichen Bereichen einsetzen.

Weitere Arten sind:

  • Trockenestrich
  • Schnell-Estrich
  • Heiz-Estrich
  • Anhydrit-Estrich
  • Guss-, Asphalt- und Magnesia-Estrich
  • Estrich aus Calziumsulfat
  • Estrich aus Kunstharz

Die genannten Varianten verfügen über unterschiedliche Eigenschaften und abweichendes Verhalten bei der Verarbeitung. Zementestrich wird allerdings am häufigsten verwendet, da dieser sich von geübten Heimwerkern auch in Eigenregie verarbeiten lässt.

Gibt es Alternativen zu Estrich?

Als exzellente Alternative zu herkömmlichem Estrich erweist sich heutzutage Fermacell Trockenestrich. Hierbei handelt es sich um Gipsfaser-Platten, die sich aufgrund ihrer hohen Dämmung gleichermaßen gut für Wohnbereiche wie auch Feuchträume eignen. Zudem bietet sich Fermacell Trockenestrich als Untergrund für sämtliche Bodenbeläge an. Der große Vorteil der Gipsfaser-Platten (natürlicher Dämmstoff) ist, dass sie sofort trocken und begehbar sind. Zeitaufwendiges Anrühren und/oder Ausgießen fällt weg. Die Platten sind zudem schwer brennbar, also ein erheblicher Vorteil für den Brandschutz. Trockenestrich mindert den Tritt-/Luftschall sehr deutlich. Selbst die Installation beziehungsweise Verlegung einer Fußbodenheizung ist bei dieser Lösung unproblematisch.

Wollen Sie komplett auf Estrich verzichten, sind Holzplatten eine gute Wahl. Diese lassen sich mittels Lattung sowie einer entsprechenden Dämmung montieren. Als Untergrund wird normalerweise ein etwa 20 Zentimeter starker Betonboden gegossen. Als Bodenbelag lässt sich später besonders gut Parkett oder Laminat verlegen. Trittschall wird durch die Kombination von Dämmung und Holz ausreichend reduziert.

Wie umweltfreundlich ist Estrich?

Simpler Estrich setzt sich klassisch aus Zement, Wasser und Sand zusammen. Wird Estrich mit Bindemittel wie beispielsweise Bitumen (Asphalt-Estrich) hergestellt, handelt es sich hierbei um einen gesundheitsschädlichen Stoff. Zudem sind etwaige Hilfsstoffe, die dem Bodenbelag beigemischt sind, oft ein Risiko für die Bewohner. Diese Substanzen (Additive) sollen hauptsächlich bei Fließestrich das Fließverhalten, Erstarrungs-Verhalten sowie die Bildung von Luftporen positiv beeinflussen.

Der Bodenaufbau kann ebenfalls ein gewisses gesundheitliches Risiko darstellen. Denn, wenn zwischen Rohdecke und Estrich eine weitere Schicht installiert wird, kann während der Rohbauphase oder im Fall eines Wasserschadens Feuchtigkeit/Nässe eindringen. Diese trocknet lediglich unvollständig ab. Als Folge kann Verkeimung entstehen, welche die Innenräume über offene Randfugen belastet. Davon ist hauptsächlich Fließestrich betroffen, wodurch eine umfangreiche Sanierungsarbeiten nötig wird.

Ein weiteres Problem können Beschichtungen sein, die besonders oft bei Sicht-Estrich eingesetzt werden. Bei Verwendung von Versiegelungs-Mitteln und/oder Kunstharz können giftige Stoffe über längere Zeit ausgasen.

Was sind Vor- und Nachteile von Estrich?

Vorteile

  • Einen deutlichen Vorteil beim Estrich verlegen, gegenüber traditionellem Estrich, zeigt Fließestrich dadurch, dass er innerhalb kürzester Zeit zu verteilen ist. Dies macht sich deshalb auch bei den Estrich Kosten bemerkbar.

  • Fließender Estrich verfügt über Selbst-Nivellierung. Hierbei hilft die natürliche Schwerkraft dem Baustoff, dass Estrich verlegen selbsttätig perfekt glatt wird und die Bodenhöhe einheitlich eben. Dies bildet beispielsweise eine perfekte Basis für die Verlegung wertvoller großer Fliesen.

  • Die Verdichtung entfällt ebenfalls, da dieser Prozess ebenfalls selbsttätig erfolgt. Da fließender Estrich im Vorfeld mittels Schlagbesen durchgerührt wird, entstehen kaum Luftbläschen oder Poren. Also können Sie auch hier Estrich Kosten einsparen.

  • Da fließend verarbeiteter Estrich ist für Fußbodenheizung prädestiniert. Er verteilt sich zuverlässig in alle Winkel des Untergrundes und umschließt dabei perfekt sämtliche Komponenten der Fußbodenheizung. Die Heizung erweist sich dadurch als effizienter, da die erzeugte Wärme schneller zur Oberfläche gelangt und sich gleichmäßiger verteilt. Durch Wärmebilder (Wärmekamera) ist nachzuweisen, dass Fließestrich die Aufheizzeit halbiert.

Nachteile

  • Fließend verarbeiteter Estrich darf nicht überall aufgebracht werden. Dies ist unter anderem in Altbauten der Fall, da diese Fußböden normalerweise ein minimales Gefälle aufweisen. Der sonst so große Vorteil wird hier zum Nachteil, da das Material der Schwerkraft unterliegt.

  • Für Hobby-Handwerker gibt es schlechte Nachrichten, denn Fließestrich selbst ausbringen ist sehr schwierig, da viel Übung und natürlich gewisse Maschinen wie beispielsweise die Pumpe von Fachunternehmen benötigt wird. Dieser Umstand könnte die Estrich Kosten wieder deutlich erhöhen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema:

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