Hausfundament mit rosa Dämmung

Dämmung Bodenplatte: Möglichkeiten und Kosten

Von Clara Flemming Am 8. Juli 2021

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Die meisten Menschen denken bei einer Dämmung des Hauses daran, das Dach und die Wände dick einzupacken. Soll jedoch wirklich und nachhaltig Heizenergie gespart werden, muss auch unter oder auf die Bodenplatte eine Isolierung. Bei Neubauten wird diese als sogenannte Perimeterdämmung unter der Grundplatte verbaut, bei Altbauten wird die Dämmschicht dagegen auf der Bodenplatte aufgebracht. Hier erfahren Sie, warum sich die Dämmung einer Bodenplatte lohnt, wie eine Perimeterdämmung unter dem Neubau aufgebaut ist, und wie Sie bei einem Altbau nachträglich die Bodenplatte dämmen können.

Warum dämmt man eine Bodenplatte?

Das Gebäudeenergiegesetz, kurz: GEG, schreibt vor, dass bei neu gebauten Häusern sämtliche außenliegenden Bauteile gedämmt sein müssen. Hat ein Haus keinen Keller, sondern steht mit dem Fundament und damit der Grundplatte direkt auf dem Untergrund, muss auch diese gegen Wärmeverlust isoliert werden. Je besser Ihr Haus gedämmt ist, desto weniger Heizkosten brauchen Sie im Jahr. Sie können damit Ihre Heizung kleiner dimensionieren - und sparen somit weitere Kosten.

Erreicht der Neubau einen KFW-Wert von mindestens 40 oder 40 Plus, gibt es zusätzlich attraktive Förderungen von der KfW, der Kreditanstalt für Wiederaufbau. So kann sich bei einem Neubau eine bessere Dämmung bereits schnell bezahlt machen.

Die Perimeterdämmung unter der Bodenplatte beim Neubau

Wird ein Neubau ohne Keller errichtet, wird zunächst der Mutterboden abgetragen und entweder auf dem Planum oder einer tragfähigen Schicht aus Magerbeton die sogenannte Perimeterdämmung verlegt. Grundsätzlich wird die Dämmung aller Bauteile mit Kontakt zum Erdreich als Perimeterdämmung bezeichnet. Daher ist die Perimeterdämmung unter der Bodenplatte für den Energiebedarf des Hauses wesentlich.

Soll die Perimeterdämmung dauerhaft als Wärmedämmung dienen, muss sie verrottungsfest, druckbeständig und gleichzeitig wasserundurchlässig sein. Daher besteht diese Dämmung entweder aus Glasschaum-Granulat oder aus Styrodur, Hartschaumplatten aus extrudiertem Polystyrol, den sogenannten XPS-Platten, auch EPS-Platten sind möglich. Damit kein Wasser ins Haus dringen kann, befindet sich die Perimeterdämmung immer außerhalb einer wasserundurchlässigen Schutzschicht, die entweder aus einer Kunststofffolie oder einem Bitumenanstrich besteht. Die Dämmschicht schützt das Gebäude vor den Einflüssen von Witterung, aber vor allem auch vor Grund- und Sickerwasser, Erdfeuchte und -druck. Weil die Perimeterdämmung unter der Grundplatte eingebaut wird, muss die Dämmschicht für den lastabtragenden Einsatz zugelassen sein.

Wird eine Perimeterdämmung eingebaut, müssen sowohl der Dämmstoff als auch die Abdichtung zueinander passen. So dürfen Sie mit Heißbitumen verklebte Bitumenbahnen nicht unmittelbar auf XPS-Platten verlegen - diese würden durch die Hitze angeschmolzen.

Bei Sanierung die Bodenplatte nachträglich dämmen

Sind die Bodenplatten bei Altbauten noch ungedämmt, ist der Fußboden kalt. Wollen Sie Ihr Haus sanieren und den Boden nachträglich dämmen, so ist dies nur oberhalb des Bodens möglich. Dabei stehen Sie vor zwei Herausforderungen:

  1. Sie verlieren lichte Raumhöhe.
  2. Sie müssen erst einen eventuell vorhandenen Estrich entfernen.

Ist die Gründungsplatte freigelegt, kommt zunächst eine Dampfsperre aus Bitumenbahnen oder Folie auf den Beton. Diese Schicht soll verhindern, dass Feuchtigkeit aus dem Erdreich von unten in die darüber liegenden Bauteile steigt. Auf diese wasser- und wasserdampfundurchlässige Schicht kommt die Dämmschicht. Auf diesen schließlich der Estrich und oben der eigentliche Bodenbelag. Steht nur wenig Raumhöhe zur Verfügung, können Vakuumdämmplatten mit einer Dicke von zwei Zentimetern eine gute Dämmmöglichkeit sein. Allerdings müssen diese passgenau produziert werden und sind daher etwas teurer als andere Dämmstoffe.

Das kostet es, die Bodenplatte zu dämmen

Wird die Perimeterdämmung der Bodenplatte bei einem neu gebauten Haus realisiert, belaufen sich die Kosten dafür auf etwa 40 bis 60 Euro pro Quadratmeter. Wird dagegen eine Isolierung nachträglich bei einer Sanierung eingebaut, kostet das deutlich mehr. Der höhere Preis liegt einfach daran, dass zunächst der alte Boden über der unteren Schicht entfernt werden muss. Sie sollten daher mit zwischen 60 bis 100 Euro pro Quadratmeter kalkulieren.

Allerdings ist das nur ein sehr grober Richtwert, der im konkreten Einzelfall auch mehr werden kann. Entscheiden Sie sich für die dünnen Vakuumdämmplatten, kosten allein diese zwischen 80 und 100 Euro pro Quadratmeter und sind damit im Vergleich zu anderen Dämmstoffen eher kostenintensiv.

Für die Dämmung gibt es Förderungen

Wenn Sie die Bodenplatte Ihres Hauses nachträglich mit einer Dämmschicht versehen, können Sie auf finanzielle Hilfe und Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hoffen. Allerdings müssen Sie dafür den vorgeschriebenen Wärmedurchgangskoeffizient, den U-Wert, nachweisen. Sie können von der KfW entweder einen Zuschuss oder einen zinsgünstigen Kredit mit Tilgungszuschuss bekommen. Der Antrag auf Förderung muss allerdings bereits vor der Sanierung bei der Bank gestellt werden, und zwar in Zusammenarbeit mit einem Energieberater.

Mögliche Förderungen:

  • KfW-152-Kredit: Sie bekommen einen Kredit in Höhe von maximal 50.000 Euro, zahlen für diesen 7,5 Prozent Zinsen und erhalten 7,5 Prozent an Tilgungszuschuss.
  • KfW-430-Zuschuss: Für maximal 5.000 Euro an Dämmkosten bekommen Sie eine Förderung von 10 Prozent.

Die Bauteile, die das Erdreich berühren, müssen nach der Dämmung mindestens einen U-Wert von 0,25 W/(m²K) erreichen. Für die Förderung sind dabei nicht nur die eigentlichen Dämmkosten entscheidend, sondern auch die Kosten für Erdaushub, eine eventuelle Trockenlegung und erforderliche Sicherungsmaßnahmen.

Voraussetzung für geförderte Sanierungen

Möchten Sie Ihre Sanierung über die KfW oder das BafA fördern lassen, müssen Sie einen Sachverständigen oder Energieberater hinzuziehen. In der Expertenliste für Förderprogramme sind alle diejenigen aufgeführt, die als Sachverständige offiziell zugelassen sind. Übrigens können Sie auch für das Honorar des Sachverständigen eine Förderung bekommen.

Häufige Fragen zum Thema Bodenplattendämmung:

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