Wasser aus der Spüle

Grauwasser nutzen: Wie sinnvoll ist eine Grauwasseranlage?

Von Clara Flemming Am 17. September 2021

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Trinkwasser und Geld sparen ist möglich, wenn Sie sich für das Grauwasserrecycling entscheiden. Doch was hat es damit auf sich, was ist Grauwasser und für was können Sie das aufbereitete Wasser verwenden? Hier möchten wir Ihnen zeigen, warum und welche Vorteile die Grauwassernutzung bringt und ob es sich lohnt, im privaten Haushalt eine Anlage anzuschaffen.

Was ist Grauwasser?

Der Begriff wird für gering verschmutztes Wasser verwendet. Es handelt sich also um eine Wasserqualität, die nicht als Trinkwasser geeignet, aber die nach einer Aufbereitung auf andere Arten verwendbar ist.

Beim Duschen oder beim Zähneputzen fließt viel Wasser durch den Abfluss, das nur gering verschmutzt ist und das durch ein spezielles Grauwasserrecycling noch einmal verwendet werden kann. So eignet sich das aufbereitete Wasser zum Beispiel für die Toilettenspülung, zum Wäschewaschen oder für die Gartenbewässerung. Als Trinkwasser und für die Körperreinigung ist es nicht geeignet.

Wie funktioniert eine Grauwasseraufbereitung?

Eine Anlage zur Grauwasseraufbereitung besteht im Kern aus zwei Tanks und einem System, in dem das leicht verschmutzte Wasser aus dem Auffangtank gereinigt und anschließend in den zweiten Tank befördert wird. Um die Grauwassernutzung vorzunehmen, benötigen Sie allerdings ein autarkes, von der Trinkwasserzufuhr abgetrenntes Leitungsnetz.

Die Reinigung des Dusch- und Zahnputzwassers erfolgt biologisch und physikalisch.

  1. Auf biologischer Basis im Wasser durch Mikroorganismen sämtliche Rückstände von Seife, Fetten und Ölen sowie Hautschuppen abgebaut.
  2. In der physikalischen Reinigung kommt ein Membranfilter zum Einsatz, der das Wasser von Bakterien und Keimen säubert.

Das gereinigte Wasser fließt in den zweiten Tank und wird dort bis zum Verbrauch gelagert. Enthalten ist zusätzlich ist eine Pumpe, mit der das Wasser aus dem Betriebstank zum Aggregat und in die einzelnen Verbrauchsgeräte gepumpt wird.

Wie ist eine Grauwasseranlage aufgebaut?

Wie bereits angesprochen, besteht eine Anlage zum Grauwasserrecycling aus zwei Tanks, aus einem vom Trinkwasser unabhängigen Leitungssystem und aus einer Pumpe. Die Anlage selbst verfügt über zwei Mechanismen, die in Kombination zum Einsatz kommen und sowohl feste Rückstände, als auch Bakterien aus dem Wasser entfernen. Für die Bedienung der Grauwasseranlage gibt es eine Regelungseinheit, die unter der Bezeichnung Aggregat bekannt ist.

Die Größe der Tanks und damit die Leistung der Anlage hängen davon ab, wie viel Wasser Sie aufbereiten und anderweitig nutzen möchten.

Grauwassertank reinigen: Worauf ist zu achten?

Bei der Tankreinigung sollten Sie bestenfalls auf Chemikalien verzichten. Wenn Sie das Grauwasser für die Wäsche und zur Gartenbewässerung nutzen, ist eine biologische Reinigung angeraten. Am besten beauftragen Sie einen Fachbetrieb, der über die benötigten Werkzeuge und Reinigungsgeräte verfügt und der weiß, worauf es beim Reinigen von Grauwasseranlagen ankommt. Damit sich im Brauchwassertank keine Bakterien und Keime ansiedeln, ist die Reinigung in regelmäßigen Intervallen nötig.

Wie viel Wasserkosten kann man durch die Grauwassernutzung einsparen?

In einem Jahr könnte ein zweiköpfiger Haushalt eine Wassermenge von rund 30 Kubikmetern einsparen. Bei den aktuellen Wasserpreisen wären das durchschnittlich 119 Euro im Jahr (Stand 2021). Die Ersparnis steht proportional zur Anzahl der Hausbewohner und natürlich zum Wasserverbrauch der Einzelpersonen.

Anschaffung lohnt sich erst bei größeren Haushalten

Dennoch lässt sich verallgemeinern, dass sich die Anschaffung einer 5.000 Euro teuren Grauwasseranlage erst ab einem Haushalt von 4 Personen rechnet. Wenn Sie die Anlage für die Wärmerückgewinnung einsetzen, erhöht sich die Ersparnis deutlich und Sie würden aus 0,75 Kilowattstunden verbrauchter Energie für die Grauwasseraufbereitung zwischen 5 und 7 Kilowattstunden Strom zurückgewinnen.

Wann oder für wen lohnt sich eine Grauwasseranlage?

Wie bereits angesprochen, rentiert sich eine Anlage zur Grauwassernutzung eher in Haushalten mit mehreren Mitbewohnern. Auch Ihre Lebensgewohnheiten beeinflussen die Rentabilität deutlich. Leben Sie zu viert in einem Haus und jedes Familienmitglied duscht aus beruflichen oder sportlichen Gründen einmal pro Tag, würde sich die Anschaffung der Anlage auf jeden Fall lohnen. Haben Sie einen sehr geringen Wasserverbrauch, dauert es Jahre, bis sich der Kauf einer Anlage fürs Grauwasserrecycling wirklich amortisiert.

Häufige Fragen zu Grauwasser

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