Brennendes Holz

Keine erhöhte Brandgefahr bei Fertighäusern und Holzhäusern

Von Thomas Müller Am 1. März 2018

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Immer mehr Menschen entscheiden sich für den Bau eines Fertighauses aus Holz. Allerdings ist die befürchtete Brandgefahr für einen Großteil davon noch immer ein Grund, lieber darauf zu verzichten und sich für ein massives Haus aus Stein und Beton zu entscheiden. Dennoch ist die Brandgefahr etwas, die heutzutage deutlich überschätzt wird.

Statistisch gesehen brennen Holzhäuser nicht öfter als solche, die aus anderen Materialien wie beispielsweise Stein errichtet worden sind. Niemals würden sonst in Deutschland Schulen und Kindergärten in Holzbauweise, wie sie immer mehr in Mode kommen, bauamtlich genehmigt, wenn das Bauen mit Holz höhere Risiken für Leib und Leben mit sich bringen würde.

Brennt ein Fertighaus häufiger als ein Massivhaus?

In der Regel wird ein heutiges Holzhaus so gebaut, dass im Falle eines Brandes Holzkohle entsteht, welche eine Art Dämmschicht mit geringer Wärmeleitfähigkeit bildet. Dadurch wird das Vordringen des Brandes in das Bauteilinnere von Fertighäusern deutlich verlangsamt. Dank dieser Dämmschicht entstehen maximal verkohlte Schäden und das Holz behält seine Festigkeit und Tragfähigkeit. Sie müssen also keine Angst haben, dass das Holzhaus bei einem Brand zusammenbricht.

Im Gegensatz dazu knickt ein Stahlträger bei Erreichen eines bestimmten Hitzegrades ohne Vorwarnung einfach weg und das Gebäude stürzt im ungünstigsten Fall von einer Sekunde auf die andere ein.

Wie lange leisten die verbauten Baustoffe Widerstand gegen das Feuer?

Eine Feuerwiderstandsdauer von 30 Minuten lässt sich für das Holzständerwerk eines Fertighauses ohne weiteres bewerkstelligen. Durch eine Beplankung mit Gipskartonplatten oder anderen nichtbrennbaren Werkstoffen (Holzrahmenbau) lässt sich sogar eine Feuerwiderstandsdauer von 90 Minuten erreichen.

Baustoffe und Bauteile teilt man dazu alle in eine Feuerwiderstandsklasse ein. Hier eine Übersicht aller Klassen:

FeuerwiderstandsklasseFunktionserhaltOffizielle Benennung
F3030 Minutenfeuerhemmend
F6060 Minutenhochfeuerhemmend
F9090 Minutenfeuerbeständig
F120120 Minutenhochfeuerbeständig
F180180 Minutenhöchstfeuerbeständig

Bei einem Hausbrand ist die Inneneinrichtung gefährlicher als die Bauweise

Die Ursachen eines Brandes sind ohnehin nicht bei der Konstruktion zu suchen. Das erste, das anfängt zu brennen, ist die Inneneinrichtung - diese bildet also die größte Brandgefahr. Sie wird meist in Brand gesteckt durch den unsachgemäßen Umgang mit offenem Feuer oder leicht entzündlichen Flüssigkeiten. Innerhalb weniger Minuten stehen Gardinen, Teppiche, Bodenbeläge, Möbelbekleidungen und Paneele aus Kunststoff in Flammen.

Ob es sich dabei um ein Fertighaus (Holzhaus) oder Massivhaus handelt, ist völlig egal. Das größte Problem ist beim Brand der Inneneinrichtung auch nicht das Feuer. Viel gefährlicher ist der Rauch, der zu Rauchvergiftungen oder einer Erstickung der Bewohner führen kann. Hervorgerufen wird der Rauch durch das Verbrennen der oben genannten Teile aus Kunststoff, die in jeder Inneneinrichtung zu finden sind.

Auf diese Brandschutzvorkehrungen sollten Sie bei Ihrem Haus achten

Ganz gleich ob Sie ein Steinhaus oder ein Holzhaus bauen, sollte Sie darauf achten, dass alle gesetzlichen Brandschutzanforderungen und Richtlinien erfüllt sind. Welche das sind, kann man direkt bei den dafür zuständigen Behörden oder Landesbauordnungen anfragen.

Die wichtigsten Brandschutzmaßnahmen für ein Haus

Der Brandschutz im Holzhaus ist genauso wichtig wie der in einem Haus aus einem anderen Material. Daher sollten Sie all diese Dinge beim Bau eines Hauses unbedingt berücksichtigen, um Ihr eigenes Leben und das Ihrer Mitbewohner zu schützen.

Rauchmelder in Neubauten sind Pflicht!

Mittlerweile gilt in jedem deutschen Bundesland eine Rauchmelderpflicht für alle Neu- und Umbauten. Ein Rauchmelder muss sich somit in allen Aufenthaltsräumen und Schlafzimmern als auch in allen Fluren und Fluchtwegen befinden. Die Küche und das Bad sind meistens ausgeschlossen. Die Rauchmelder sind vom Hauseigentümer zu installieren.

Die Versicherung zahlt auf jeden Fall

Falls bei einem Brand das komplette Haus abbrennt, was statistisch gesehen bei Fertighäusern nicht häufiger geschieht als bei Massivhäusern, kann es dem einen wie dem anderen Hausbesitzer egal sein, ob sein Haus nun aus Holz oder Stein gebaut wurde. Die Versicherung zahlt sowieso den Wiederaufbau. Dabei sind aber die Besitzer von Fertighäusern wahrscheinlich sogar im Vorteil.

Bei einem Massivhaus bleibt eine Gebäudehülle zurück, die nicht mehr saniert werden kann und deshalb abgerissen werden muss. Die Kosten hierfür trägt der Hauseigentümer und nicht die Versicherung, was die wenigsten Hausbesitzer wissen. Von Fertighäusern bleibt nach einem verheerenden Feuer meist nicht mehr so viel übrig, so dass die Kosten für die Entsorgung der Gebäudereste sehr viel geringer sind, wenn auch die Gesetzgebung über die Entsorgung von Altholz beachtet werden muss.

Ist eine Versicherung gegen Feuer teurer für ein Holzhaus?

Mittlerweile haben auch die Landesbauordnungen und die Gebäudeversicherer erkannt, dass moderne Holzhäuser keine erhöhte Brandgefahr bedeuten. Selbst mehrgeschossige Gebäude besonderer Art und Nutzung wie beispielsweise Schulen sind nach der neuen Musterbauordnung in Holzbauweise möglich. Auch die meisten Versicherungen machen keinen Unterschied mehr zwischen Holzhaus und Steinhaus. Und wenn für eine Wohngebäudeversicherung oder Feuerversicherung dennoch höhere Prämien gefordert werden, so macht der Versicherungskonzern einfach nur Kasse mit einem Vorurteil, das von einigen Fertighausgegnern nach wie vor hartnäckig betont wird.

Fazit: Neugebaute Häuser verfügen alle über einen guten Brandschutz

Es ist nicht notwendig, auf die vielen Vorteile, die ein Holzhaus bietet, verzichten zu müssen - das Brandrisiko lässt sich mit den richtigen Sicherheitsstandards gut eingrenzen und die Brandsicherheit ist mindestens genauso hoch wie in einem aus Stein errichteten Haus. Hier spielt es keine Rolle, dass Holz ein brennbarer Stoff ist, denn es besitzt nur eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit.

Demnach ist ein Holzhaus nicht anfälliger für Feuer als ein Massivhaus.

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